Wolfsburg. Der 76-Jährige trainiert seit mehr als 50 Jahren die Sprinter des VfL und ist Nominierter für den Preis „Wolfsburger des Jahres“.

Als Werner Morawietz seine erste Stunde als Leichtathletik-Trainer des VfL Wolfsburg gab, da hatte das VfL-Stadion am Elsterweg immerhin schon diesen Namen. Ansonsten erinnert in den 1960er-Jahren noch nicht viel an das heutige Stadion. Auch die Kunststofflaufbahn, auf der viele seiner Schützlinge später ihre ersten Gehversuche machen, gab es noch nicht. „Als ich angefangen habe, war es noch eine Aschenbahn, die war knochenhart. Und wir haben uns Löcher in den Boden gebohrt, damit wir starten können.“ Seit mehr als 50 Jahren ist der 76-jährige Wolfsburger nun schon Trainer der Sprinter – und ein Ende seiner Tätigkeit, die er mit großem Aufwand und Hingabe verrichtet, ist noch nicht in Sicht.

Rund 50 Jahre in ein und demselben Ehrenamt, eine solche Ausdauer ist selten. Auch Morawietz, 1943 in der damaligen „Stadt des KDF-Wagens“ zur Welt gekommen, würde nicht von sich behaupten, dass er ausdauernd ist. „Meine Spezialdisziplin waren die 100 Meter, alles über 400 Meter war mir zu anstrengend.“ So gut wie seine späteren Schützlinge war Morawietz nicht, eher „ein durchschnittlicher Sprinter“, sagt er.