Wolfsburg. Gegen den 70-jährigen laufen mehrere Strafverfahren. Beamte der Stadt, Gerichtsvollzieher und Amtsrichter soll er als „Nazis“ bezeichnet haben.

Aufgrund seiner Ausraster gilt ein 70-jähriger Wolfsburger in den Amtsstuben als berüchtigt. Wegen einer Vielzahl von Taten musste er sich nun vor am Amtsgericht verantworten. Bis am Mittwochvormittag die Anklage verlesen werden konnte, ging es im Sitzungssaal turbulent zu. Schließlich vertagte der Richter die Verhandlung. Ein Gutachter soll nun prüfen, ob der aufgekratzt wirkende Anklagte überhaupt verhandlungsfähig ist.

Der sitzt zurzeit ein 2-monatige Haftstrafe in der JVA Braunschweig ab. Als er im Amtsgericht von Justizbeamten aus der Zelle in den Saal geholt wurde und dort seinen Pflichtverteidiger erblickte, entfuhr es ihm: „Der hat mich betrogen, er hat meine Existenz und meine Familie kaputt gemacht. Warum sitzt er hier, das ist doch Schikane, eine Provokation! Ich habe Anzeige gegen ihn laufen – und er gegen mich auch.“ Der Verteidiger versuchte Contenance zu wahren: „Auch mir wäre es recht, wenn wir uns nicht sähen, aber es ist meine Pflicht sie zu verteidigen.“ Erst nach mehrmaligem Bitten des Richters nahm der Angeklagte Platz – mit weitem Abstand zum Verteidiger – und stellte er dennoch klar: „Ich lehne das Gericht vollkommen ab.“