Wolfsburg. Kriegsteilnehmer, Heimatvertriebener, VW-Manager und Förderer des Sports – Georg Kugland ist nach einem gelungenen Leben mit 97 Jahren gestorben.

Er ist so alt geworden, dass er den Schlussakkord seines langen Lebens aus tiefster Überzeugung selbst setzen konnte. „Ein erfülltes Leben? Nein. Ich habe ein gelungenes Leben gelebt“, bilanzierte Georg Kugland mit der Unbestechlichkeit eines Jahrhundertmenschen bei einem unserer letzten Treffen. Das war typisch für den ehemaligen VW-Manager, der jetzt im Alter von 97 Jahren gestorben ist.

Kugland war bis zuletzt ein knorriger Kämpfer, ein streitbarer und durchsetzungsfähiger Typus Mann, wie er ohne die Erfahrungen von Krieg, Verlust der Heimat und Wiederaufbau nicht reifen konnte. Groß und bleibend sind auch seine Verdienste um den Wolfsburger Sport. Geboren wurde Kugland 1922 im ostpreußischen Friedland. Nach dem Abitur zog er mit der Wehrmacht in das wahnwitzige „Unternehmen Barbarossa“, den Überfall auf die Sowjetunion. Als junger Offizier erlebte er die dreijährige Belagerung der Millionenstadt Leningrad und wurde selbst verwundet. Über die Erfahrungen und Erlebnisse einer von den Nazis verführten Jugend hat er später in Schulen berichtet.