Wolfsburg. Die Tangente von Gifhorn Richtung Wolfsburg ist eine Einbahnstraße und die Landesstraße 292 zwischen Sülfeld und Calberlah voll gesperrt.

Die Kreisstraße 114 ist von Gifhorn in Richtung Wolfsburg eine Einbahnstraße. Die Landesstraße 292 ist zwischen Sülfeld und Calberlah bis Anfang August voll gesperrt. Für viele VW-Pendler bedeuten diese Baustellen einen deutlich längeren Arbeitsweg. Denn sie müssen nach Feierabend einen Umweg über die Bundesstraße 188 fahren, wenn sie nach Gifhorn wollen. (siehe Grafik). Und auf der Strecke steht in Osloß auch noch eine Baustellenampel. Dort wird der Verkehr einspurig vorbeigeleitet. Die Folge während des Schichtwechsels: kilometerlange Staus und frustrierte Autofahrer.

Viele Verkehrsteilnehmer müssen im Westen Wolfsburgs derzeit Umwege in Kauf nehmen.
Viele Verkehrsteilnehmer müssen im Westen Wolfsburgs derzeit Umwege in Kauf nehmen.

Bei vielen Beschäftigten herrsche großer Unmut und Unverständnis ob der zeitgleichen Baumaßnahmen, war aus dem VW-Betriebsrat zu vernehmen. Manche Mitarbeiter hätten von bis zu 40 Minuten längeren Fahrzeiten berichtet. Öffentlich äußern zu der Problematik wollte sich der Betriebsrat auf Anfrage unserer Zeitung aber nicht.

Das tat jedoch die Stadt Wolfsburg. Die Baumaßnahme auf der K114 sei so umfangreich, dass mit den Arbeiten zu Beginn der Sommerferien begonnen werden musste, teilte Pressereferentin Elke Wichmann mit.

Arbeiten dauern bis Ferienende

„Die Arbeiten werden bis zum Ende der Sommerferien andauern. Der Schwerpunkt liegt allerdings in den Werksferien.“ Diese beginnen am Montag, 15. Juli. Durch die Einbahnstraßenregelung soll gewährleistet werden, dass der Werks- und Lieferverkehr morgens ungestört ins VW-Werk fließen kann. Doch warum wird die Einbahnstraßenregelung am Nachmittag nicht einfach umgedreht? „Die Möglichkeit besteht leider nicht. Eine solche Regelung ist laut Polizei nicht zulässig“, sagt Wichmann.

Auf der Tangente zwischen Ilkerbruch und Weyhäuser Weg muss für den neu gebauten Radweg auf einer Länge von etwa 2,2 Kilometern noch eine Amphibienleiteinrichtung hergestellt werden, die naturschutzrechtliche Voraussetzung für den Radweg war. Auf der Südseite wurden diese Arbeiten im vergangenen Jahr abgeschlossen, nun ist die Nordseite dran. Diese Arbeiten waren von der Stadt Wolfsburg im vergangenen Jahr zunächst zurückgestellt worden, weil weitere parallele Bauarbeiten das Straßennetz zusätzlich belastet hätten.

Die Stadt bittet die Pendler für die Unannehmlichkeiten zwar um Verständnis, dürfte damit bei den Betroffenen aber auf taube Ohren stoßen. Denn nicht nur die K114 ist eine Baustelle, sondern auch die mögliche Ausweichroute über die Landesstraße 292 ist zwischen Sülfeld und Calberlah bis Anfang August voll gesperrt. Dort finden Sanierungsarbeiten der Fahrbahn statt. Sprechen sich die verantwortlichen Stellen untereinander nicht ab?

Baustellen wurden abgestimmt

Doch, betont Stadt-Pressereferentin Wichmann: „Sämtliche Baustellen im Umfeld Wolfsburgs werden mit dem Landkreis und der Stadt Gifhorn sowie der Landesstraßenverwaltung abgestimmt und koordiniert.“

Auch Volkswagen sei über die Task Force Verkehr eingebunden gewesen. In dem Gremium, das den Verkehrsfluss in Wolfsburg verbessern will, sitzen Vertreter von Volkswagen, VW-Betriebsrat, Autostadt, Wolfsburg AG und Stadt Wolfsburg.

Die Sommerferienzeit biete sich insgesamt für die Einrichtung von Baustellen an, so Wichmann, da in dieser Zeit die Auswirkungen aufgrund der geringen Verkehrsmenge am geringsten seien. „So wurde auch in dem vorliegenden Fall die Verkehrsführungen der Umleitungen so koordiniert, dass hier möglichst keine Überlagerungen stattfinden“, meint Wichmann.