Wolfsburg. Immacolata Glosemeyer und Falko Mohrs laden zu der Runde ein, die unter dem Motto „Wenn Rechte nach dem Rechten sehen“ stattfindet.

Braucht Wolfsburg eine nationalistisch gesinnte Bürgerwehr, die -- gebildet und unterstützt von Leuten mit rechtsextremem Gedankengut – in uniformähnlicher Kleidung durch die Stadt patrouilliert? „Auf gar keinen Fall!“, meinen die SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer und ihr Parteikollege Falko Mohrs, der für den Wahlbereich Wolfsburg-Helmstedt im Bundestag sitzt. Am Dienstagabend saßen sie, zusammen mit dem Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft Dietmar Schilff, mit Kristin Harney vom Zentrum Demokratische Bildung in Wolfsburg und mit Hartwig Erb, dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall, bei einer Informationsveranstaltung auf dem Podium. Im Gewerkschaftshaus ging es, im Gedankenaustausch mit den Besuchern, um die Gefahren „rechtsnationalistischer Aktionen“, wie beispielsweise die so genannten Schutzzonen. Die NPD hat(te) in Salzgitter versucht, ein solches Modell zu etablieren, das vor allem für Bürger mit Migrationshintergrund und politisch Andersdenkenden Bedrohungspotenzial in sich barg. Die beiden Politiker sowie die drei Gäste auf dem Podium informierten über (Gegen-)Maßnahmen von Polizei und Zivilgesellschaft und traten mit den Zuhörern in eine intensive Diskussion ein. Für Glosemeyer gilt es, Leute, die von den Rechten und ihren Parolen bedroht werden, zu stützen. „Alle, die um sie herum sind, müssen ihnen helfen, trotzdem weiterzumachen. Nur so ist der rechte Populismus einzugrenzen.“ Auf einen Dialog mit Rechts(extremen) setzt die Politikerin nicht. „Ich weigere mich, mit Menschen zu diskutieren, die die Geschichte verdrehen und andere bedrohen.“ Mohrs appellierte: „Niemand darf menschenverachtend sprechen, ohne dass die Leute dagegen aufstehen. Die stille Mehrheit ist mir zu still. Lassen Sie nicht zu, dass die anderen unser Land kaputt machen.“ Den Mund halte die Gewerkschaft gegenüber Rechtsextremen sicherlich nicht, äußerte Erb. Aber: „Jeder von uns muss sich fragen, ob er schon genug dagegen tut. Eine Aufgabe wird es ein, wie wir mit unseren Mitgliedern umgehen, bei denen es auch solche mit rechtem Gedankengut gibt.“ Die Behauptung, man brauche Schutzzonen, wies Schilff vehement zurück: „Für Recht und Ordnung sorgt die Polizei. Was sie dafür braucht, ist Personal und klare Rechtsnormen, nach den sie arbeitet. Die Justiz wird dann die Konsequenzen ziehen.“