Fallersleben. . Die in der Bahnhofstraße in Fallersleben gefundene Grabplatte steht jetzt an der Mauer zwischen Schlosspark und Michaelis-Kirche.

Ein besonderes archäologisches Fundstück ist seit Donnerstag an der Mauer zwischen dem Schlosspark und der Michaelis-Kirche in Fallersleben zu sehen. Dort ist an diesem Tag ein Epitaph (Grabplatte) aus Naturstein aufgestellt worden. Die etwa 1,60 Meter hohe Steinplatte wurde laut einer Mitteilung von Ortsbürgermeisterin Bärbel Weist in der Bahnhofstraße auf einer Baustelle entdeckt. Bürger aus der Nachbarschaft hatten Weist darüber informiert. „Ich habe mir den ,Fund‘ angesehen und unverzüglich den archäologischen Beauftragten der Stadt eingeschaltet“, so Weist. In den Stein ist nach ihren Worten der Name Daniel Andreas Behne eingemeißelt.

Geboren wurde er am 25. November 1717; er starb am 22. Dezember 1743. Daniel Pollok habe berichtet, dass es lange Zeit gängige Praxis gewesen sei, Grabplatten auch als Baumaterial zu verwenden. Die Fundstelle müsse daher nicht der Aufstell-Ort gewesen sein. An der Fundstelle auf der Ostseite der Bahnhofstraße befand sich in der Zeit von 1608 bis 1839 das Rathaus.

Es gab mehrere Ortstermine und danach diverse Gespräche. Da an der Mauer hinter der Michaelis-Kirche bereits einige Grabplatten stehen, die an Superintendenten und andere wichtige Persönlichkeiten erinnern, entschieden sich die Beteiligten, die Tafel an dieser Mauer – und damit für alle sichtbar – aufzustellen.

Die Steinplatte ist laut Bärbel Weist ein für die Ortsgeschichte historisch wertvoller Fund. Da die Platte durchgebrochen war und ein Eckstück fehlte, beauftragte die Stadt Wolfsburg eine Fachfirma mit der Bearbeitung und der Aufstellung der Grabplatte. Die Arbeiten wurden inzwischen von einem Natursteinmeisterbetrieb ausgeführt. Die Kosten der Renovierung und Aufstellung trägt der Kultur- und Denkmalverein Fallersleben.

Beteiligt sind Nicole Froberg vom Fachgebiet Denkmalschutz und Baukultur der Stadt und der archäologische Beauftragte der Stadt Wolfsburg, Daniel Pollok.