Wolfsburg. . Das Comedia Theater Köln zeigt im Scharoun-Theater in zwei ausverkauften Vorstellungen gelungene, moderne „Nibelungen“.

Recke, Minne, Lindwurm – es sind viele Begriffe, welche die Königinmutter sucht. Und die ihr Sohn, König Gunther, zu beantworten versucht. Das ist ein geschickter Regieeinfall von Rüdiger Pape, in die Begriffswelt des Mittelalters einzuführen. Denn in beiden ausverkauften Vorstellungen des Comedia Theater Köln sitzen heutige Schüler im Alter von 14/15 Jahren an. Susanne Ellinghaus unterstreicht die Charaktere durch ihre Kleidung Lederweste über dem: Siegfried von Xanten trägt Drachenblut auf dem Oberkörper. Hagen von Tronje eine Lederweste über dem muskulösen Oberkörper. Krimhild trägt ein langes, weißes Kleid; Brunhild eine schwarze, eng anliegende Rüstung. Die Schwerter sind Lanzen. Die passende Musik komponierte Arni Arnold.

„Die Nibelungen“ sind den Jugendlichen vertraut. Kein Schüler in Deutschland dürfte um das große Mittelalter-Epos von Liebe, Macht, Treue, Verrat, Rache und Naivität herumkommen. Auf der Hinterbühne des Theaters erleben es insgesamt etwa 350 junge Zuschauer live und dreidimensional. Direkt, denn Till Brinkmann, Nadja Düsterberg, Peter S. Herff, Eva Horstmann und Martin Krah agieren unmittelbar vor ihnen. Wenn sie fechten, so ist das echt. Wenn sie sich umarmen auch. Die Anleihen von Warrior-Animationen sind gewollt.