Wolfsburg. . Der österreichische Unternehmer René Benko steckt Millionen in die Umgestaltung des Nordkopfs. Entstehen sollen Büros, Wohnungen und Einzelhandel.

Der Wolfsburger Nordkopf, der Hauptbahnhof und ein Teil der Heinrich-Nordhoff-Straße sollen in den nächsten Jahren ein komplett neues Erscheinungsbild bekommen. Entstehen wird ein Stadtquartier mit Büros, Wohnungen, Freizeitangeboten, Hotels, Einzelhandel und Gastronomie. Als Investor und Projektentwickler will die österreichische Signa-Gruppe mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag einsteigen.

Stadt, Wolfsburg AG, VW und Signa-Vorstand Timo Herzberg berichteten am Mittwoch während einer Pressekonferenz im Nordkopf-Tower von den gemeinsamen Plänen. „Wir wollen ein neues Herz von Wolfsburg entstehen lassen“, sagte Manfred Günterberg, Vorstand der Wolfsburg AG. Der Nordkopf und die Heinrich-Nordhoff-Straße mit ihren Großparkplätzen seien „städtebaulich eine Katastrophe“, meinte Herzberg. Gleichzeitig sei eine solche Kapazität an Flächen in bester Innenstadt-Lage außergewöhnlich selten. „Hier bietet sich eine unglaubliche Gelegenheit, eine Stadt neu zu denken.“ Nach Abschluss eines Projektentwicklungsvertrags mit der Wolfsburg AG werde die Planung zwei, drei Jahre in Anspruch nehmen. „Bei der Bauzeit gehen wir von mindestens fünf Jahren aus“, sagte Herzberg.

René Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer und Karstadt-Inhaber, will Millionen in Wolfsburg investieren.
René Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer und Karstadt-Inhaber, will Millionen in Wolfsburg investieren. © dpa | Jens Kalaene

Die vom österreichischen Unternehmer und Karstadt-Eigner René Benko (41) 1999 gegründete Signa-Gruppe ist einer der bedeutendsten Immobilieninvestoren Europas und besitzt Gebäude in den Toplagen zahlreicher Großstädte. Dazu gehören zum Beispiel das Kaufhaus des Westens und der Upper West Tower in Berlin, das Alsterhaus und die Alsterarkaden in Hamburg, die Alte Akademie im Zentrum Münchens oder das Chrysler Building in New York. Außerdem will Benko in Hamburg schon bald den 245 Meter hohen Elbtower bauen.

In Wolfsburg will Benkos Firma dem Areal südlich des Mittellandkanals ein neues, urbanes Gesicht verpassen. Ziel dabei ist es, eine Brücke zwischen Stadt und Volkswagen-Werk zu schlagen. „Das ist ein wichtiger Meilenstein“, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs. „Die Effekte werten das gesamte Stadtzentrum mit der Porschestraße auf, strahlen auf die angrenzenden Stadtteile und letztlich auf ganz Wolfsburg aus“, ist Mohrs überzeugt.

Für VW-Personalvorstand Gunnar Kilian ist der Nordkopf ein Dreh- und Angelpunkt. „Es ist eine einmalige Chance, mitten im Herzen einer Stadt eine solche Entwicklungsfläche zu haben. Es kommt darauf an, sie zu einem modernen, zukunftsfesten und lebenswerten Quartier zu entwickeln.“ Davon profitiere auch Volkswagen in puncto Arbeitgeberattraktivität.