Wolfsburg. Der 57-jährige Uwe Michels erzählt seine lange Leidensgeschichte. Bei der letzten Operation brach die Bohrerspitze ab.

Wegen Schmerzen aufgrund einer ungewöhnlich starken Arthrose entschloss sich Uwe Michels 2009 für ein künstliches Kniegelenk. Was sich zunächst nach einer Routine-Operation anhörte, entwickelte sich für den damals 47-Jährigen zu einem seit neun Jahren währenden Alptraum. Im August 2018 wurde dem Fallersleber bereits das sechste Kniegelenk eingesetzt. Bei dieser Operation brach eine Bohrerspitze ab, die seitdem in Michels Knie steckt.

„Vor der letzten Operation hatte ich die Hoffnung, dass nun alles gut wird“, erzählt Michels. „Und dann passiert das mit dem Bohrer. Es ist zum Verzweifeln.“ Der 57-Jährige sitzt auf seiner Couch im Wohnzimmer. Auf dem Tisch ausgebreitet liegen zahlreiche Akten mit Arztbriefen, Operationsberichten und Gutachten. Auch zwei alte Kniegelenke hat er aufgehoben – verpackt in durchsichtigen Plastiktüten. Die sechs Operationen, die allesamt nicht in Wolfsburg, sondern an anderen Kliniken stattfanden, hat Michels genau aufgelistet: 4. Juni 2009, 8. Oktober 2009, 25. Oktober 2010, 9. September 2012, 5. März 2015 und 14. August 2018. „Ein bisschen ist es wie bei einem Auto, das alle zwei Jahre zum TÜV muss“, hat Michels seinen Humor zum Glück noch nicht verloren.