Detmerode. Ein 76-jähriger Autofahrer möchte die John-F.-Kennedy-Allee queren und übersieht ein weiteres Fahrzeug. Es kommt zur Kollision.

Es passiert um 7.38 Uhr am Mittwochmorgen: An der Einmündung Kurt-Schumacher-Ring nahe dem Einkaufszentrum stoßen auf der John-F.-Kennedy-Allee zwei Fahrzeuge zusammen. Doch obwohl die Folgen der Kollision heftig sind, kommen die beiden Autofahrer glimpflich davon.

Gegen 7.42 Uhr: Ein silberner VW Caddy liegt auf dem Dach auf dem Zebrastreifen. Passanten kümmern sich um einen älteren Mann, der am Boden sitzt und kurz nach dem Unfall zunächst mit einer Decke versorgt worden ist. Da treffen auch schon das erste Polizeifahrzeug und ein Krankenwagen an der Unfallstelle ein, dicht gefolgt von weiteren Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr. Sie versorgen den Verunglückten, der ansprechbar ist und wenig später ins Klinikum gebracht wird. Derweil steht ein kleiner weißer Hund neben dem Unfallauto.

Schaulustige verfolgen die Szenerie. Ein Mann mit Hund geht auf den Verunglückten zu und spricht mit ihm. Es ist Gerd Kreft, der in der Nähe wohnt. Er erzählt: „Ich kam gerade mit meinem Hund von der Morgenrunde. Da habe ich den weißen Hund erkannt, und das Auto kam mir auch bekannt vor.“ Daher sei er zu dem 76-Jährigen hingegangen und habe sich erkundigt, ob alles in Ordnung sei und er den Hund erstmal mitnehmen solle. „Wir kennen uns von unseren Waldrunden mit den Hunden.“ Doch die Frau des Detmeroders sei schon auf dem Weg zur Unfallstelle, erfährt Kreft.

Passiert ist der Unfall nach Polizeiangaben, als der 76-Jährige im Caddy die John-F.-Kennedy-Allee aus der Straße Detmeroder Markt in Richtung Kurt-Schumacher-Ring gerade überqueren wollte. „Hierbei übersah er einen 49-jährigen Wolfsburger, der mit seinem VW Multivan auf der John-F.-Kennedy-Allee in Richtung Konrad-Adenauer-Allee unterwegs war“, teilte Polizeisprecher Thomas Figge mit.

Auf der Kreuzung kam es dann zu dem folgenschweren Zusammenstoß, durch den das Auto des Rentners in die Luft katapultiert wurde, „wobei die Wucht derart heftig war, dass der Caddy sich überschlug“, berichtete der Polizeisprecher. Auf dem Dach kam das Auto zum Liegen. Doch obwohl der 76-Jährige laut Polizei nicht angeschnallt war, erlitt er nur leichte Verletzungen.

Der Rentner und der 49-Jährige Multivan-Fahrer wurden laut Figge vorsorglich mit dem Rettungswagen ins Klinikum gebracht. Beide Autos waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden; den Sachschaden schätzt die Polizei auf insgesamt 30.000 Euro.

Unschöne Szene am Rande: Als der Feuerwehr-Rüstzug unübersehbar und unüberhörbar eintraf, blockierte ein weißer PKW direkt davor auf der Kennedy-Allee die Linksabbieger-Spur. Das Führungsfahrzeug konnte nicht sofort in den Kurt-Schumacher-Ring einbiegen, sonder musste warten, bis der PKW-Fahrer Platz machte. Im morgendlichen Berufsverkehr auf der vielbefahrenen Straße kam es aufgrund des Unfalls zu Behinderungen.

Erst vorige Woche Mittwoch ist auf der John-F.-Kennedy-Allee ein Verkehrsunfall passiert, allerdings mit völlig anderem Hergang. Möglicherweise auch deshalb diskutieren Leser auf unserem Online-Portal und auf Facebook das Unfallpotenzial in dem Bereich. Es wird sogar die Frage aufgeworfen, ob die Kollision zu vermeiden gewesen wäre.

Doch Polizeisprecher Henrik von Wahl sagte auf Nachfrage: „Es gibt keine Hinweise auf überhöhte Geschwindigkeit des Multivan.“ Er habe einen Frontschaden, aber die Airbags hätten nicht ausgelöst. „Den Fahrer des VW Bus trifft keine Schuld.“ Sein Fahrzeug traf den Caddy allerdings offenbar, als der schon fast über die Kreuzung war: Laut von Wahl sei der Schaden beim Unfallverursacher durch den Anstoß hinten rechts.

„Wenn die Kennedy-Allee eine Strecke wäre, die zum Rasen verleitet, würden wir sie in die Laser-Kontrollen einbeziehen“, sagte der Polizeisprecher.