Mitte-West. Der Regionalverbund für Ausbildung betreut Single-Mütter, die den Weg ins Berufsleben starten.

Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben sie oft schlechte Karten: junge Alleinerziehende. Das hat der Regionalverbund für Ausbildung (RVA) zum Anlass genommen, im Jahr 2018 ein Projekt zu starten, und zwar mit finanzieller Förderung durch den Verein „ready4work“. Vor der RVA- Vorstandssitzung am Dienstagnachmittag gaben die Mitglieder, darunter Geschäftsführerin Kristin Panse, Vorsitzende Iris Bothe, Christoph Görtz (VW Group Academy) Rolf Amelsberg (Kreisrat des LK Gifhorn und Rainer Koppe (IHK Lüneburg-Wolfsburg) Einblick in die Umsetzung der Initiative. Zum RVA-Vorstand gehören außerdem Hans Werner Schlichting (Erster Kreisrat LK Helmstedt) und Claudius Nitschke von der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg. Außerdem nahmen Hartwig Erb, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, und Nadine Müller an dem Gespräch teil. Die 21-Jährige hat eine dreijährige Tochter. Sie ist als junge Mutter beim RVA in der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, und zwar in Teilzeit. Dieses Konstrukt ist ohne Verlängerung der Ausbildungszeit für Alleinerziehende möglich. Nur wissen jene, die davon profitieren soll(t)en, meist nichts davon, wie Kristin Panse und Nadine Müller berichteten.

Dass die junge Frau ihre Ausbildung im August 2018 beginnen konnte, ist der finanziellen Beteiligung der IG Metall zu verdanken, die sich als so genannter Partnerbetrieb ins Projekt „Ausbildung für junge Alleinerziehende“ einbrachte. Hartwig Erb sagte: „Ich würde mir wünschen, dass sich noch viele kleinere und mittlere Betriebe in Wolfsburg und der Region am Projekt beteiligen.“ Mit Blick auf Nadine Müller äußerte der Gewerkschafter: „Diese Initiative braucht Nachhaltigkeit. Die Kenntnisse sollen anschließend an einem festen Arbeitsplatz angewendet werden. Wir werden Sie bei der Suche unterstützen“, so Hartwig Erb zu der potenziellen Kauffrau für Büromanagement. Nadine Müller hat in ihrem ersten Jahr positive Erfahrungen gemacht. „Die Arbeitszeiten passen, mit der Kinderbetreuung klappt es gut. Außerdem fordert mich der Beruf geistig, aber nicht körperlich, so dass ich nicht völlig kaputt bin, wenn ich anschließend Zeit mit meiner Tochter verbringe.“