Wolfsburg. . Bürger zeigen ein überwältigend großes Interesse am Scharoun-Bau. Mehr als 100 Gäste kommen.

17 Uhr. Die Führung sollte beginnen. Immer noch kommen Leute. Das Interesse an der modernen Architektur, zumindest am Scharoun-Theater, ist überwältigend. Nicole Froberg (Forum Architektur) sowie und Christian Mädler und Marita Stolz (beide Theater) beschließen, zwei Gruppen zu bilden: zu je 50 Interessenten. So beginnt Nicole Froberg ihre Erläuterungen im Foyer. Sie hat alte Bilder mitgebracht, aber die überwiegende Zahl der Gäste kennt noch das Bild des sich an den Klieversberg-Hang anschmiegenden Gebäudes. Die wieder roten, schmalen Säulen im Eingangsbereich, der sich ins Entree ziehende, raue Steinfußboden und die elektronischen Tafeln kennzeichnen seit Februar 2016 den Eingangsbereich: modern, elegant, effizient und doch das antike Theater zitierend. Aber keine zerrissenen Plakate mehr.

Im langgezogenen Foyer erläutert die Architektin exemplarisch, was sich verändert hat: die Farben. Da gibt es wieder die im dunklen Orange der 1970er-Jahre gestrichene Wand, da erhellen LED-Leuchten den Raum, da sind die Fenster wärmeisoliert und sie absorbieren zu viel Sonnenlicht. Sichtbar ist nur wenig, denn das nach Plänen von Hans Scharoun im Oktober 1973 fertiggestellte Haus ist denkmalgeschützt, ein nationales Baudenkmal. Die Moderne hat sich dennoch modernisiert. Durch Erneuerung, also Entfernung von Schmutz, Witterungs- Schäden, neue Isolation, Beleuchtung und Technik.