Wolfsburg. Surfboards aus Wolfsburg waren vor zehn Jahren der große Hit. Ein Braunschweiger Anwalt soll als Geschäftsführer die Insolvenz verschleppt haben.

Die Firma Bionic Composites GmbH (ehemals Hydroflex Technologies) war vor rund zehn Jahren der Star auf dem Innovationscampus der Wolfsburg AG. Zwei Brüder aus Hannover hatten eine Technologie entwickelt, mit der sie für die damalige Zeit revolutionäre Surfboards („Bufo-Boards“) produzierten. Diese Geschäftsidee ist geplatzt: Die Brüder sind ausgestiegen, ihre alte Firma wurde liquidiert. Der letzte Geschäftsführer, ein Anwalt aus Braunschweig, muss sich wegen Insolvenzverschleppung vor dem Amtsgericht Wolfsburg verantworten.

Wenn ein Unternehmen nicht mindestens 90 Prozent seiner Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann, gilt es rechtlich als zahlungsunfähig. Im März 2017 standen dem Unternehmen noch 12.500 Euro zur Verfügung. Demgegenüber beliefen sich die Verbindlichkeiten auf 470.000 Euro. Zuvor hatte bereits im Oktober und November 2015 sowie im Juni 2016 das Finanzamt Hannover-Nord versucht, Forderungen zu vollstrecken – ohne Erfolg. Der Geschäftsführer hätte spätestens Mitte Januar 2017 die Insolvenz des Unternehmens anmelden müssen, lautet die Anklage.