Wolfsburg. Gleich im Eingang der Trostinsel hängt die Urkunde, die der Verein Hospizarbeit Region Wolfsburg 2018 beim Gemeinsam-Preis unserer Zeitung bekam.

Die Wolfsburger waren der zweite Preisträger. Sie wurden im Braunschweiger Dom für ihr Engagement für trauernde Kinder und Jugendliche ausgezeichnet.

Spezielle Schulungen gab es für neue Ehrenamtliche auch im vergangenen Jahr wieder. Das Angebot ist mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, aus der gesamten Region kommen Heranwachsende. „Rund 150 Kinder und Familien nahmen 2018 Hilfsangebote der Trostinsel in Anspruch“, berichtet Trauerbegleiterin Dagmar Huhnholz. Sie und weitere rund 15 Ehrenamtliche sind für die Kinder da, die ein Familienmitglied verloren haben.

In Gruppen können sie über ihren Verlust sprechen. Regelmäßig finden die Treffen in der Eichendorffstraße statt. Dann wird geredet, gemalt und gespielt, werden Erinnerungskissen genäht. Lachen gehört auch dazu, ein bisschen Unbeschwertheit. Neben den Elternabenden zweimal im Jahr gibt es zahlreiche Gruppen für die trauernden Kinder und Jugendlichen: eine offene Trostinselgruppe, Kindertrauergruppen, eine Jugendtrauergruppe. „Und von März an ist eine Teenie-Trauergruppe geplant“, berichtet Huhnholz. Die jungen Menschen dürfen dabei so lange bleiben, wie sie möchten.

Neben den Einzel- und Gruppengesprächen stellt die Trostinsel allerhand für die Heranwachsenden auf die Beine – und so gab es in den vergangenen Monaten diese Angebote: Alle acht Wochen fahren die Verantwortlichen mit den Kindern nach Dibbesdorf zur Pferdelernwerkstatt. Zudem wurde die Heiligendorfer Feuerwehr besucht. Die tiergestützte Begleitung mit Therapiehündin Lotti gehört ebenfalls zum Konzept. Im Frühjahr beziehungsweise Sommer wanderten die Verantwortlichen beispielsweise mit den Kindern und Jugendlichen im Harz, es gab ein Übernachtungswochenende in Almke, einen Zirkusbesuch und einen Walderlebnistag.

Und auch die Verleihung des Gemeinsam-Preises zählte zu den besonderen Ereignissen des vergangenen Jahres: Denn eine Gruppe betroffener Kinder und Jugendlicher aus der Trostinsel begleitete die Trauerbegleiter in den Dom. Das war den Verantwortlichen um Brigitte Werner, Leitung des Sozialdienstes, ganz wichtig: Die Kinder gehören schließlich dazu und waren an dem Abend der Preisverleihung unendlich stolz, als feststand: Wir sind zweiter Sieger. Und das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro konnte die Wolfsburger Anlaufstelle natürlich auch gut brauchen, denn das Angebot finanziert sich über Spenden.