Wolfsburg. Kulturpolitiker äußern sich begeistert über das Projekt. Kiekenap-Wilhelm will Bürger beteiligen.

Von weitem gleicht es einem leicht verzogenen Andreaskreuz oder gekreuzten Floretten: quer über der Braunschweiger Straße hängen die beiden Ausleger scheinbar in der Luft. In Gelb, einer Signalfarbe, rote Kennzeichnungen für den Luftverkehr darüber angebracht. Dieser Eindruck entsteht dadurch, dass aus dem fahrenden Auto heraus die massiven Träger der beiderseits fest im angrenzenden Stadtwald verankerten Stahlträger nicht erkennbar sind. „Golden Gate“ nennt Eimo Cremer seinen am Donnerstagnachmittag im Kulturausschuss vorgestellten Entwurf.

Es ist ein mit modernen technischen Mitteln künstlerisch abstrahiertes Stadttor. So ungewöhnlich, so faszinierend, einfach so anders, dass sich bereits im Vorjahr viele Bürger dafür aussprachen, darüber begeistert äußerten. Dazu gehört nach eigenem Bekunden Kulturdezernent Dennis Weilmann, der allerdings unter Verweis auf die aktuelle Haushaltslage klar erklärte: „Finanziell kann die Stadt Wolfsburg das Projekt nicht unterstützen“. Muss sie auch nicht. Cremer hat einen Finanzierungsplan. Aufgrund von ihm eingeholter Kostenvoranschläge wären 255.000 Euro für die Realisierung erforderlich. Der Künstler will diese Summe durch „Crowdfunding“ (Unternehmen und Bürger) sowie einen Zuschuss des Landschaftsverbandes Lüneburg aufbringen. Über die technische Machbarkeit spreche er mit den zuständigen Stellen im Rathaus. Bekenntnisse zum „Golden Gate“ löste sodann Ratsherr Thomas Schlick aus, als er auf Folgekosten, mögliche Schäden durch Eiskristalle, bauliche Fragen und rechtliche Probleme hinwies. Der AfD-Politiker stellte deshalb die Fertigstellung im Herbst infrage.