Wolfsburg. Der Aktivist Grigorij Richters läuft zu Fuß von Paris nach Berlin. Er hat eine Petition verfasst, die er der Bundesregierung überreichen wird.

Der 45 Jahre alte, Graffiti-besprühte Bulli ist das Aushängeschild der Aktion. Eigentlich aber sind es Grigorij Richters’ Füße, die den Löwenanteil übernehmen: nämlich eine Million Schritte von Paris nach Berlin zu gehen. Am 27. Oktober ist der Hamburger Filmemacher und Aktivist losgelaufen, am Montag machte er Station in Wolfsburg.

„Mein Ziel ist es, auf die Kinder in den Flüchtlingsunterkünften in Griechenland aufmerksam zu machen“, erzählt der 31-jährige Richters, „in Lagern wie Moria auf der Insel Lesbos leben viele, teils elternlose Kinder unter unzumutbaren Bedingungen.“ Für 1000 dieser Kinder möchte Grigorij eine neue Heimat finden: Seine Aktion ist also auch ein politischer Appell. „In den deutschen Städten, in denen ich bereits war, wurde schon symbolisch zugesagt, Kinder aufzunehmen“, erzählt er, „aber entscheiden kann das letztlich nur die Bundesregierung.“ Nichtsdestotrotz sei er überwältigt von den positiven Reaktionen aus Politik und Gesellschaft auf seine Aktion, die mit einer Petition verbunden ist. „In jeder Stadt kommen viele Menschen, unterschreiben und kommen mit mir ins Gespräch“, freut sich Grigorij.