Wolfsburg. Das Scharoun-Theater Wolfsburg erfüllt in seiner Inszenierung alle Erwartungen – lässt aber Mut vermissen.

. Es ist die Herausforderung eines jeden allzu berühmten und beliebten Stoffs: Jeder hat seine eigene, feste Vorstellung im Kopf. Wer so einen Stoff umsetzen will, muss sich entscheiden: Die Erwartungen erfüllen oder einen eigenen Weg gehen. Dem musste sich auch Intendant Rainer Steinkamp im diesjährigen Weihnachtsmärchen im Scharoun-Theater Wolfsburg stellen. Mit Pippi Langstrumpf hat er sich einer Ikone der Kinderliteratur gewidmet, deren Eigenarten, Erscheinungsbild und Wiedererkennungswert durch Bücher und Filme in der öffentlichen Wahrnehmung ziemlich festgeschrieben ist.

Rainer Steinkamp hat sich dazu entschieden, diese Ikone zu ehren und zu feiern. Seine Pippi (Nina Damaschke) ist fröhlich, freundlich zu jedem und mutig. Sie wirbelt nur so durch anderthalb Stunden Vorstellungszeit, bringt das Leben von Erwachsenen und Kindern zugleich durcheinander. Ihre ansteckende Lebenslust betonen ein einfallsreiches und wunderbar variables Bühnenbild (Hans Winkler, Odilia Baldszun und Andreas Auffenberg) und ihr kunterbuntes Kostüm (Christel Zelder, Christine Jacob) – das sich sehr nah am Filmvorbild orientiert.