Wolfsburg. Michel Birbæks „Das schönste Mädchen der Welt“ ist ein sehr persönlich geschilderter Musik- und Liebesroman.

. Der Allersee schimmert lila, als die Sonne aufgeht. Eine kleine Gruppe Menschen schreit jubelnd und liegt sich in den Armen. Nach und nach kommen Bewohner des Campingplatzes dazu und mustern die Szenerie. Fotos des lila Allersees schaffen es in die Nachrichten, lokal, national, international. Im Internet geht der lila Allersee viral. Und plötzlich klopft der amerikanische Late-Night-Show-Moderator Jimmy Fallon bei einer ehemaligen Wolfsburger Funkband an.

Es ist eine Schlüsselszene in Michel Birbæks „Das schönste Mädchen der Welt“. Der lila See ist eine Hommage an Prince, das große Idol der Wolfsburger Musiker, die Nachricht seines Todes hat gerade die Runde gemacht. Sein großer Hit „Purple Rain“ inspiriert Fans rund um den Globus, die Welt lila zu färben. Der lila See ist aber mehr als die Visualisierung von Trauer und Verehrung. Er ist auch ein Zeichen von Versöhnung. Versöhnung mit der Vergangenheit: falschen Entscheidungen, vergossenen Tränen, aufgegebenen Träumen. Versöhnung auch der alten Freunde miteinander, die ihre Missgunst, jahrzehntelang gepflegten Vorwürfe und alten Groll ablegen. Sie waren es, die den See mit (ökologisch unbedenklicher) Farbe lila einfärbten.