Wolfsburg. Die Hamburger Kammerspiele überzeugen nicht ganz in einer Komödie, die auch Gesellschaftskritik sein will.

. Es ist schon schlimm mit diesem elenden Reichtum, der das Gemüt des westlichen Menschen Tag für Tag belastet. Was er auch begehrt – Konsumgüter, Bildung, Lebensmittel –, es reichen ein paar Klicks, es reicht der minimale Aufwand, und schon hat er, was er will.

In Philipp Löhles Komödie „Schlaraffenland“, die die Hamburger Kammerspiele unter der Regie von Henning Bock am Montag im Scharoun-Theater zeigten, hat der namenlose Sohn einer namenlosen, von Wohlstand und Optimismus verwöhnten Familie die Nase voll von all dem Überfluss. Sein Hadern mit seinen Lebensumständen und seine Frustration über die Tatenlosigkeit und die Unreflektiertheit seines Umfelds bieten die Vorlage für ein seicht komisches Stück, das im Verlauf allerdings immer mehr seines Humors einbüßt, um in diffuser Gesellschaftskritik zu kulminieren.