Wolfsburg. Behörde: Die Wechselführung hat sich bewährt.

Gefühlt war auf der Autobahn 39 in den vergangenen Monaten fast immer ein Stau. Schuld daran war die Baustelle zwischen dem Kreuz Wolfsburg/Königslutter und der Anschlussstelle Mörse. Die Geduld der Autofahrer, aber auch der Anwohner rund um die hoch frequentierte Autobahn, wurde auf eine harte Probe gestellt.

Es fing schon mit der Einrichtung der Baustelle Ende Juli an. Vorgesehen war, dass die dafür nötigen Vollsperrungen nur in den Nächten erfolgen sollten. Doch die Baufirma verlängerte die Vollsperrungen ohne Absprache mit der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eigenverantwortlich auf die Tage. Für die Baustellen-Einrichtung war die A 39 komplett dicht.

Auf 5,2 Kilometern Länge in Richtung Norden und auf 2 Kilometern in Richtung Süden wurde etwa 60 Zentimeter tief ausgekoffert. Der Unterbau und der Asphalt wurden komplett ersetzt. Die Kosten betrugen etwa 8,5 Millionen Euro. Erschwerend kam hinzu, dass auf einem 500 Meter langen Abschnitt zwischen Mörse und Flechtorf nach Kampfmitteln gesucht werden musste. Mit Trennschneidern wurde der Asphalt in kleine Segmente geschnitten und von einem Bagger hochgenommen.

Um den Pendlerverkehr zu den Schichtzeiten auf der A 39 nicht komplett zum Erliegen zu bringen, richtete die Landesbehörde in Niedersachsen erstmals eine so genannte Wechselführung ein. Das bedeutete: Morgens, wenn die Pendler in die Stadt strömten, führten zwei Spuren in Richtung Wolfsburg und eine nach Braunschweig. Mittags wurde umgebaut, danach führten bis abends zwei Spuren aus der Stadt raus und eine rein. „Die Wechselführung hat sich bewährt. Sonst hätten wir noch viel längere Staus gehabt“, sagte Behördenleiter Bernd Mühlnickel.

Zum Glück passierten kaum Unfälle in der Baustelle, und es gab auch wenig Liegenbleiber. Falls es doch mal dazu kam, ging in der betroffenen Spur erst einmal gar nichts mehr.

Anfang Oktober waren die Arbeiten im ersten Bauabschnitt zwischen dem Kreuz Wolfsburg/Königslutter und Flechtorf beendet. Der Rückbau der Baustelle sorgte dann noch einmal für etliche Kilometer Stau. Während dieser Zeit lief der Verkehr in beide Richtungen nur einspurig. Teilweise waren wieder Vollsperrungen nötig.

Das Schlimmste ist nun erst einmal überstanden. Doch die nächste Baustelle auf der A 39 lässt nicht lange auf sich warten. Im Januar geht es schon wieder weiter mit Brückenarbeiten.