Wolfsburg. Die Caritas und die Pfarrei St. Christophorus machten am Freitag mit einer Aktion vor dem Rathaus auf die Wohnungsnot aufmerksam.

Ein grün gepolstertes Sofa, ein roter Tisch, darunter ein Teppich: Angestellte der Caritas und der katholischen Pfarrei St. Christophorus luden am Freitag Passanten ein, in einem provisorischen Wohnzimmer vor dem Eingang des Rathauses Platz zu nehmen. Sie befragten die Wolfsburger zur Wohnsituation in der Stadt. Die Aktion war Teil eines Jahresprojektes, mit dem die Caritas bundesweit auf die Wohnungsnot in Deutschland aufmerksam macht.

Die Mitarbeiter der Wolfsburger Beratungsstellen sammeln schon seit Monaten Statements auf Postkarten, die am Ende Oberbürgermeister Klaus Mohrs übergeben werden sollen. Auch im Freiluft-Wohnzimmer in der City waren die Besucher dazu aufgerufen, sich schriftlich zu äußern. Eine alleinerziehende Mutter schrieb, sie wohne seit zwei Jahren mit Kind auf 52 Quadratmetern und suche einen Krippenplatz, um arbeiten und eine größere Wohnung finanzieren zu können. „Jeder Bürger sollte seinen Wohnraum frei wählen können“, stand auf einer anderen Postkarte. Und ein dritter Verfasser bemerkte, er habe den Eindruck, in Wolfsburg würden nur teure Wohnungen gebaut und zu wenig günstige. „Dadurch werden die Unterschiede zwischen Gutverdienenden und normalen immer größer“, kritisierte er.