Wolfsburg. Das Museum für Werte wird am Donnerstag im Kunstmuseum eröffnet. Zu sehen sind eingeschickte Exponaten von Menschen aus der Region.

Manchmal muss man das Leid der anderen am eigenen Leib ertragen, um zu wissen, dass man das richtige tut. Mechthild Hartung entschied sich für diesen Weg, als sie geflüchteten Menschen ihre Wertgutscheine abkaufte. Damit die Flüchtlinge sich Bücher und duftendes Duschgel von ihrem Bargeld kaufen konnten. Mit den Wertgutscheinen stelle sich Hartung dann selbst in die Schlange.

Die Geschichte der Wolfsburgerin ist eine von etwa 60, die zum Start des Museums für Werte im Studio des Kunstmuseums ausgestellt sind. Und tatsächlich sind die Exponate genau das, nämlich Geschichten. Sie erzählen von Freiheit, Toleranz, Freundschaft und Respekt. Die Ausstellungsmacher möchten damit den Diskurs anregen: Zwischen den Besuchern, aber auch in der Gesellschaft. Und zum Kunstmuseum passt beides sehr gut, befindet Direktor Ralf Beil. „Wir sind ein Haus, das zwischen der Kunst und dem Leben steht“, sagt er beim Rundgang der Presse am Mittwoch. Und er möchte die Diskussion auch in die Stadt hineintragen, mithilfe von Installationen an den Bäumen in der Fußgängerzone. Die Exponate wurden vor allem von Menschen aus der Region eingereicht – aus ganz Deutschland gab es Einsendungen, so Beil.