Wolfsburg. Aus Sicht von Wolfsburger Schulleitern müssen Stadt und Land aktiv werden, um dem Lehrermangel zu begegnen.

In Wolfsburg herrscht Lehrermangel, so viel steht fest. Doch die Meinungen, warum das so ist und welche Strategien dagegen helfen würden, gehen auseinander. Manche Schulleiter sehen die Probleme beim Land, andere in Wolfsburg selbst.

„Das Land muss sich massiv auf den Weg machen, dass sie Lehrkräfte heranziehen. Und das wird nicht über Quereinsteiger funktionieren“, sagt die Leiterin des Ratsgymnasiums, Jennifer Yavuz. Ihr Kollege Wolfgang Preuk vom Phoenix-Gymnasium sieht das genauso. Egal ob an Oberschulen, Hauptschulen, Realschulen oder Grundschulen: „Es brennt eigentlich überall“, sagt er. Preuk muss es wissen, er hat in diesem Sommer die Abordnungen für die gesamte Stadt mitorganisiert. Wie Yavuz ist er skeptisch, dass Quereinsteiger die Lücken in den niedersächsischen Kollegien füllen können. Die Chance für einen Quereinstieg bestehe jetzt im dritten Jahr. „Wer das wollte, hat die Chance schon ergriffen.“ Auch sieht Preuk mit Bedauern, dass Quereinsteiger mitunter schnell wieder aussteigen. Weil sie in der freien Wirtschaft mehr verdienen können – insbesondere am Industriestandort Wolfsburg. Aus seiner Sicht muss die Landesregierung die Arbeitsbelastung der Lehrer untersuchen und den Beruf attraktiver machen. „Es gehen wirklich gute Leute verloren“, sagt er.