Wolfsburg. Mit sieben Lesungen verabschieden sich Anne Schulze und Ines Roessler vom Publikum.

Bevor sie gehen, machen Ines Roessler, Vorsitzende des Literaturkreises, und Annegret Schulze, dessen Geschäftsführerin, ein letztes Mal ein abwechslungsreiches Angebot deutschsprachiger Literatur im Abonnement. Es geht am 20. März 2019 mit Theresia Enzensbergers Lesung aus „Blaupause“ zu Ende. Die 1986 geborene Tochter von Hans Magnus Enzensberger schreibt nicht über die „Grünen Teufel“, sondern schildert in ihrem ersten Roman aus weiblichem Erleben die Spannungen zwischen Technik und Kunst, Avantgarde und Kommunismus, Populismus und Jugendbewegung.

Das passt zur Programmatik des Literaturkreises: jungen Schriftstellern ein Forum in der Aula des Ratsgymnasiums zu geben, die mehr als 300 Abonnenten und weitere Gäste mit aktuellen deutschsprachigen Büchern durch deren unmittelbare Präsentation durch ihre Autoren bekannt zu machen. „Das nächste Programm machen dann andere“, sagt Schulze, wobei sie signalisiert, diese literarisch zu beraten. Dass sich in der zuvor am Dienstagnachmittag zu Ende gegangenen Mitgliederversammlung eine personelle Alternative abzeichnete, beruhigt Roessler, weil so der 1967 gegründete Verein bestehen bleibt. Ulrike Edschmid eröffnet die Saison 2018/2019 am Freitag, 28. September, 20 Uhr, in der Aula des Ratsgymnasiums mit „Ein Mann, der fällt“. Es ist ein aktuelles Buch. Edschmid erzählt, wie ein Mann beim Renovieren einer Altbauwohnung von der Leiter stürzt, mühsam wieder gehen lernt, aber nicht mehr so gesund wie vorher wird. Und doch ist es die Geschichte einer großen Liebe.