Für Wolfsburgs Klinikumsdirektor Wilken Köster steht weiter im Vordergrund, warum so viele Menschen in die Notfallambulanzen der Krankenhäuser gehen.

Die Notaufnahmen in Kliniken haben sich über die Jahre immer mehr zu einem Nadelöhr entwickelt – in Wolfsburg genauso wie anderswo. Das Prekäre: Fast zwei Drittel der Patienten, die mit ihren Beschwerden gleich in die Notaufnahme gingen, wurden nach der Behandlung wieder entlassen. Und sind damit Patienten, die eigentlich im Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung besser aufgehoben gewesen wären.

Ein Problem, über das in Wolfsburg schon lange und intensiv diskutiert wurde ­- bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Jetzt kam von der Bundesvereinigung der Kassenärzte (KBV) ein neuer Vorstoß: Um diese überflüssigen Besuche in der Notaufnahme von Krankenhäusern zu verhindern, will der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen eine „Notaufnahme-Gebühr“ von 50 Euro von den Patienten verlangen. Ein Vorstoß, der in der Politik, in Verbänden und auch innerhalb der Kassenärztlichen Vereinigung umgehend auf Kritik gestoßen ist – insbesondere mit Blick auf sozial Schwache, die sich dann einen Notaufnahmebesuch eventuell nicht mehr leisten könnten.