Remlingen. Die geplanten Bohrungen im Bereich des Atommüllagers Asse sehen die Aktivisten kritisch. Sie befürchten, dass noch mehr Lauge eindringen könnte.

Das aus unterirdischen Gebirgsschichten zulaufende Wasser gilt als größte Gefahrenquelle für den in der Asse lagernden Atommüll. Immer mehr Salzwasser läuft in das alte Bergwerk ein. Anfang Juni strömten bis zu 875 Liter pro Stunde ein (wir berichteten). Ein neuer Rekord. Andreas Riekeberg vom Asse-II-Koordinationskreis und weitere Aktivisten befürchten, dass sich der Zufluss noch erhöhen könnte. Grund dafür sind die Bohrungen, die der Betreiber, die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), geplant hat.

Besonders die sogenannte Bohrung R11 in 500 Metern Tiefe bereite den Aktivisten Sorgen. „Das Problem ist, dass sich das Bohrloch relativ nah am Salzstock befindet“, sagte Riekeberg bei einem Pressetermin in Groß Vahlberg am Dienstag. Riekeberg befürchtet, dass die Bohrung einen Laugen-Zufluss erweitern könnte und damit mehr Wasser in die Asse eindringt. „Es ist besonders kritisch an dieser Stelle, an dem Übergang von Asse I zu Asse II zu bohren, schließlich könnte die Lauge aus der Asse I in die Asse II eindringen“, sagte Riekeberg. Die Nachbarschächte Asse I und Asse III waren schon früher voll Wasser gelaufen und mussten aufgegeben werden.