Roklum. Zwischen Mattierzoll und Hessen befindet sich der Wohnplatz Hessendamm.

Bezeugt sind ein Damm und eine Zollstelle in Urkunden von 1362 bis 1365, so der Ortsheimatpfleger Bernd-Uwe Meyer. Der Damm sei wenige Jahre vorher aufgeschüttet worden.

Bei dem ehemaligen Zoll- und späteren Wohnhaus Hessendamm handele es sich um Gebäude der preußischen Zollstelle. Die Braunschweigische Zollstelle Mattierzoll habe sich etwa zwei Kilometer davon entfernt befunden. Akten von 1700 im Wolfenbütteler Landesarchiv informierten über die „Pfändung des preußischen Postfahrers Andreas Holzheuer aus Roklum durch den braunschweigischen Zöllner Hans Weitsch wegen Nichtentrichtung des Zolles“.

Im Schliephackschen Posthof (Bauernhof) gab es demnach eine Posthalterei. In der Nähe wurde der Gemeinde-Krug errichtet. In der Zeitung „Braunschweigische Anzeigen“ heißt es: „ In Rocklum. Den 9ten Januar 1832, vormittags 9 Uhr, soll auf hiesiger Rathstube a) der hiesige Gemeinde-Krug, welcher vor 2 Jahren ganz neu erbauet, wobei Stallung für 50 Pferde ist und welcher an der Leipziger Chaussee liegt, b) das Gemeinde-Backhaus, öffentlich meistbietend auf 3 oder 6 Jahre verpachtet werden. … Rocklum, den 12ten Decbr. 1831. Der Schulze Schliephacke“.

Im „Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Königsberg“ von 1829 sei in einer Wegbeschreibung von Roolum die Rede. Roolum tauche in diesem Zeitraum wiederholt in Amtsblättern auf. Es handele sich um einen mehrfach übernommenen Schreibfehler, so Meyer. Aus einem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Merseburg 1833 gehe hervor, dass das Verifications-Bureau zu Hessendamm aufgehoben wurde. Die „Geschäfte und Abfertigungen“ für das Hauptzollamt Halberstadt erledigten Mitarbeiter in Dardesheim. Es heiße weiter: „Für die Bedürfnisse der umliegenden Ortschaften an fremden Waaren wird endlich alsdann auch in dem Orte Roclum ein Nebenzollamt II… errichtet werden.“ Bislang, so Meyer, sei über ein Zollamt in Roklum nichts bekannt gewesen. Allerdings erinnere an diese Zeiten der 1811 erbaute und auf dem ehemaligen Posthof stehende Taubenturm, der heute dem Landwirt Andreas Lüttge gehöre.