Dahlum. . Ortsheimatpfleger aus dem Landkreis haben die Ausgrabungen auf der Elmsburg, die sich nur wenige Kilometer von Dahlum entfernt befindet, besucht.

Eingeladen hatte der Wolfenbütteler Kreisheimatpfleger Marco Failla. Unter der Leitung von Marius Miche forschen dort seit wenigen Wochen Archäologen der Destedter Firma Arcondor Projekt, heißt es in der Pressemitteilung.

Dank moderner Vermessungsmethoden hoffen sie dort auf neue Erkenntnisse. Die Helmstedter Kreisarchäologin Dr. Monika Bernatzky erklärte viele Details und führte mit Miche gemeinsam über das Grabungsgelände. In eine eisenzeitliche Befestigung (um 500 vor Christi) wurde vermutlich im 12. Jahrhundert, zur Zeit Heinrichs des Löwen, die mittelalterliche Elmsburg hineingebaut. Während der Eisenzeit diente diese Wall-Grabenanlage als Versammlungsort, wo Bewohner aus umliegenden Siedlungen ihre jahreszeitlichen und religiösen Feste feierten. Bekannt ist, dass Kaiser Otte IV. im Jahr 1213 die Kirche der Elmsburg dem neu gegründeten Stift Scheverlingenburg (heute Walle) bei Braunschweig schenkte. Die Elmsburg wurde die erste Niederlassung des Deutschen Ordens in dieser Region. „Hier entstand eine Verwaltungseinheit“, verdeutlichte Monika Bernatzky.

Hauptniederlassung des Deutschen Ordens in der Elmregion wurde Ende des 13. Jahrhunderts die Kommende in Lucklum. Von 1960 bis 1962 fanden unter der Leitung von Hans-Adolf Schulz vom Braunschweigischen Landesmuseum wissenschaftliche Ausgrabungen statt, die nach einem Dornröschenschlaf der Burg fortgesetzt werden, heißt es weiter. In dieser Woche sollen die Grabungen voraussichtlich beendet sein.

An der Außenmauer der Kapelle entdeckten die Archäologen aus dem Landkreis das mittelalterliche Skelett eines fünf bis sieben Jahre alten Kindes und das eines Säuglings. Damit die Besucher die archäologischen Überreste plastischer erkennen können, sind für 2019 Aufmauerungen am Grundriss der Kapelle vorgesehen. 2020 soll die feierliche Eröffnung stattfinden.

Aus der gesamten Nordharzregion kämen täglich 10 bis 20 Wanderer und andere Besucher vorbei. Ermöglicht werde das Elmsburg-Projekt mit seinen archäologischen Nachgrabungen der Kirchenruine durch Fördermittel der europäischen Kommission, durch die Leader-Region Grünes Band, den Landkreis Helmstedt, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Bürgerstiftung Ostfalen.