Biewende. Die Kritik der Klein Biewender an der neuen Buslinienführung stößt bei der Samtgemeinde, dem Kreis und dem Regionalverband auf offene Ohren.

. „Nach der Schließung von Aldi in Semmenstedt, dem Auslaufen der Remlinger Schule, die immer noch ungelöste Problematik mit dem Asseschacht und nun den ausfallenden Busverbindungen sehe ich kaum noch Perspektiven für die Zukunft“ sagte der Ortsvertrauensmann und stellvertretende Bürgermeister Joachim Rosenthal aus dem Ortsteil Timmern. Er habe den Eindruck, hier solle bewusst etwas abgebaut werden. Rosenthals Fazit lautet deshalb auch: „So bekommen wir keine jungen Familien mehr in unsere Dörfer.“ Rosenthal fasst mit diesen Worten die am Mittwoch geäußerte Kritik von Bewohnern des Dorfes Klein Biewende zusammen, die öffentlich die neue Buslinienführung mit zahlreichen Umwegen und wenig aufeinander abgestimmten Fahrplänen kritisiert hatten. Außerdem wurde auch bemängelt, dass Grundschüler nicht über einen 10 Minuten eher abfahrenden Schulbus nach Remlingen informiert und IGS-Schüler, die aus Biewende nach Schöppenstedt fahren wollten, an der Bushaltestelle stehen gelassen worden seien.

Der Samtgemeinderat Elm-Asse hatte sich in seiner Sitzung am 13. März 2018 intensiv mit dem veränderten Buslinienkonzept befasst und aufgrund der nicht unerheblichen Linienveränderungen einen Beschluss mit folgender

Einschränkung gefasst: „Sollten nach Inbetriebnahme des veränderten Liniennetzes Probleme oder Kritikpunkte auftreten, wird sich der Samtgemeinderat erneut mit der Thematik beschäftigen.“ An diesen Beschluss erinnerte Fachbereichsleiter Dirk Neumann von der Samtgemeindeverwaltung Elm-Asse.

In der Diskussion sei vom Regionalverband und dem Verkehrsunternehmen bestätigt worden, so Neumann, dass

nach einer ersten Testphase Änderungsnotwendigkeiten besprochen werden können, was nun der Fall sei.

Ende der vergangenen Woche sei in der Verwaltung die erste Kritik zum veränderten Liniennetz eingegangen.

Diese sei umgehend an das Verkehrsunternehmen weitergeleitet worden. Neumann wörtlich: „Das Verkehrsunternehmen hat bereits mitgeteilt, dass zurzeit verschiedene Wege geprüft werden, um eine Lösung des Problems zu finden.“

Ähnlich äußerten sich auch der Landkreis Wolfenbüttel, die zuständigen der Verkehrsbetriebe Bachstein und der Regionalverband Großraum Braunschweig in einer gemeinsamen Stellungnahme, deren vollständiger Wortlaut auf unserer Internetseite nachzulesen ist. Darin heißt es wörtlich: „Wie bei jeder Netzumstellung wird versucht, vorab alle Aspekte der möglichen Nachfrage zu berücksichtigen; dies gelingt aber nicht immer in jedem Fall. Für die angesprochene fehlende Verbindung von Biewende nach Kissenbrück ist dies der Fall. Dass es hier tatsächlich Kundenbeschwerden gibt, werden die Verkehrsbetriebe Bachstein zum Anlass nehmen, gemeinsam mit dem Landkreis eine kurzfristige Überprüfung des Angebots vorzunehmen, mit dem Ziel, auf dieser Relation wieder direkte Fahrtmöglichkeiten anzubieten. Eine entsprechende Abstimmung mit dem Landkreis soll kurzfristig erfolgen.“

Und hier ist die gemeinsame Stellungnahme des Regionalverbandes Großraum Braunschweig, der Verkehrsbetriebe Bachstein und des Landkreises Wolfenbüttels im Wortlaut:

Die aktuelle Fahrplanumstellung im Betriebsbereich der Verkehrsbetriebe Bachstein im Landkreis Wolfenbüttel basiert auf den grundsätzlichen Festlegungen des Nahverkehrsplans des Regionalverbandes Großraum Braunschweig. Der Landkreis Wolfenbüttel war über den Mobilitätslenkungskreis an den Planungen beteiligt. Die Planungen wurden auch in den Räten der Samtgemeinden Oderwald und Elm-Asse sowie der Einheitsgemeinde Schladen-Werla diskutiert. Das beauftragte Verkehrsunternehmen sind die Verkehrsbetriebe Bachstein. Der Start des neuen Liniennetzes erfolgte zum 30. September 2018.

Die neue Buslinie 752 ist in erster Linie für den Schülerverkehr eingerichtet worden. Bei der Planung hatten alle Beteiligten vor allem die sogenannten Haupt-Mobilitätsströme im Blick und weniger die Verflechtung der Ortsteile untereinander. Die Haupt-Mobilitätsströme beziehen sich weitgehend auf Strecken aus den Orten nach Wolfenbüttel (Kreisstadt).

Wie wurde informiert?

Alle Haushalte im Verkehrsgebiet der Verkehrsbetriebe Bachstein haben ca. einen Monat vor Fahrplanumstellung mit der Tagespost eine entsprechende Information über die bevorstehende Fahrplanumstellung erhalten. Parallel erfolgten Informationen über die Tages- bzw. Wochenendpresse. Der Landkreis hat am 21. September 2018 eine Informations-Mail an alle von der Umstellung des Liniennetzes betroffenen Schulen im Landkreis Wolfenbüttel (Grundschulen und weiterführende Schulen) versandt. Die Mail enthielt die Bitte, die Informationen der Mail (Schülerflyer der Verkehrsbetriebe Bachstein zur bevorstehenden Umstellung und Hinweise zur Umstellung und einen Link auf die Internetseiten und die Fahrpläne der Verkehrsbetriebe Bachstein) an alle Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern zu verteilen. Zudem wurden Poster und Flyer durch Bachstein an alle infrage kommenden Schulen verteilt. Eine gezielte Information mit barrierearmen Flyern wird zeitnah in den Seniorenkreisen erfolgen. Fahrgäste können sich zusätzlich auf den Internetseiten des Regionalverbandes Großraum Braunschweig und der Verkehrsbetriebe Bachstein zu den Fahrplänen informieren. Auf den Internetseiten der Verkehrsbetriebe Bachstein stehen so zum Beispiel spätestens seit dem Fahrplanwechsel und somit ab Herbstferienbeginn die korrekten Fahrpläne zum Aufruf. Die Schülerbeförderung zur IGS Schöppenstedt wurde u.a. um den Ort Timmern ergänzt, so dass die Fahrzeiten entsprechend angepasst werden mussten.

Zur Schülerbeförderung von Kissenbrück

Der Ort Kissenbrück war auf der Linie 752 mit Fahrziel Schöppenstedt Schulen zunächst nicht im Fahrplan enthalten wurde aber ab 15. Oktober 2018 durch Anschlussverkehre eingebunden.

Leider konnten dies nicht rechtzeitig über die Schulen an die Schülerinnen und Schüler kommuniziert werden. Dies wurde mittlerweile nachgeholt.

Zur Info: Eine weitere Linienänderung voraussichtlich zum Ende des Monats integriert die Schülerbeförderung von Kissenbrück nach Schöppenstedt wieder in den Fahrplan; und dies zu Abfahrts- und Ankunftszeiten, die denen vor der Fahrplanumstellung entsprechen. Zusätzlich wurde die Einrichtung einer weiteren Haltestelle in Kissenbrück angeregt.

Ziele der Umstellung

Der Landkreis Wolfenbüttel arbeitet über den Mobilitätslenkungskreis daran, gute Mobilitätsangebote anzubieten. Der Landkreis ist überzeugt, dass diese wichtig für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises sind. Mit dieser Netzumstellung gibt es einen einheitlichen Takt, mehr Fahrten, eine verbesserte Anbindung an die Bahnhöfe sowie eine verbesserte Abstimmung auf die Abfahrtszeiten der Züge. Alle Infos zu der Umstellung unter: https://www.vb-bachstein.de/fahrplan/hornburg/das-neue-liniennetz-ab-30092018/alle-aenderungen-bei-den-buslinien.html

Weitere Schritte

Bewusst wird im neuen Netz ein Teil der Verkehre als Bedarfsfahrten über das Anruf-Linien-Taxi 756 angeboten, da dieses ein deutlich besseres Angebot ermöglicht, das aber nur erbracht wird, wenn tatsächlich Fahrtwünsche bestehen.

Wie bei jeder Netzumstellung wird versucht, vorab alle Aspekte der möglichen Nachfrage zu berücksichtigen; dies gelingt aber nicht immer in jedem Fall. Für die angesprochene fehlende Verbindung von Biewende nach Kissenbrück ist dies der Fall. Dass es hier tatsächlich Kundenbeschwerden gibt, werden die Verkehrsbetriebe Bachstein zum Anlass nehmen, gemeinsam mit dem Landkreis eine kurzfristige Überprüfung des Angebots vorzunehmen, mit dem Ziel, auf dieser Relation wieder direkte Fahrtmöglichkeiten anzubieten. Eine entsprechende Abstimmung mit dem Landkreis soll kurzfristig erfolgen.

Für Fragen zu den Fahrzeiten und routen können sich Fahrgäste an die Geschäftsstelle der Verkehrsbetriebe Bachstein in Hornburg wenden. Telefonnummer: 0 53 34 / 92 55 99-0 (mo-do, 7 – 16 Uhr, fr. 7-15 Uhr); weiteres Infomaterial, etwa Flyer, gibt es zum Download unter www.vb-bachstein.de oder auf Wunsch auch per Postsendung.