Lafontaines Werke wurden in nahezu alle europäischen Sprachen übersetzt.

„Literarisches Leben des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts im niedersächsischen Raum“ lautet der Untertitel eines Buches, das der Aviso-Autor 2010 im zu Klampen Verlag publizierte. Darin finden sich Schriftsteller, die heute noch (hoffentlich) fast jeder Erwachsene kennt, wie Wilhelm Busch oder Heinrich Heine, vielleicht noch Wilhelm Raabe und Hermann Löns. Es gibt aber Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die zu ihrer Zeit sehr erfolgreich waren, aber heute außer in der Literaturwissenschaft kaum noch gelesen werden, wie etwa Friedrich Gerstäcker oder Ricarda Huch – um nur einige Namen aus dem damaligen Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel (ab 1814 Herzogtum Braunschweig) zu nennen. Zu ihnen gehört auch August Lafontaine, einer der seinerzeit am meisten gelesenen Romanautoren.

Bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts war er der in allen Bevölkerungsschichten wohl beliebteste und nach Kotzebue und neben Goethe der am meisten übersetzte deutschsprachige Autor. In den Statistiken der Leihbüchereien, die beste Geschäfte mit ihm machten, nahm er bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts den Spitzenplatz ein, gefolgt von Walter Scott (Goethe: Platz 14). Und noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand er an 18. Stelle von 150 Erfolgsautoren hinter Friedrich Gerstäcker und Goethe; Platz 1: Alexandre Dumas.