Erkerode. Zu einem besonderen Schatz ist die Kirchengemeinde Erkerode gekommen. Sie ist nun im Besitz einer etwa 370 Jahre alten Bibel.

Eine historische
Kurfürstenbibel hat die Kirchengemeinde Erkerode/Lucklum bekommen. „Damit“, so heißt es in der Mitteilung des Ortsheimatpflegers Wolfgang Haberland, „hat die Kurfürstenbibel wieder ihre Heimat im Elmdorf gefunden.“

Anfang des Jahres habe sich Heinz Evers, ein bis dahin unbekannter Nachfahre der Familien Flügel und Schmalbruch aus Erkerode, mit Haberland in Verbindung gesetzt: Er spiele mit dem Gedanken, eine Bibel aus seiner Familie in die Obhut der Kirchengemeinde zu geben.

Da die Familie Evers keine Erben habe, so Haberland weiter, solle dieses alte Stück wieder an seinen angestammten Ort in Erkerode zurückgehen. Im Oktober nun seien Hilde und Heinz Evers aus Busenberg, Rheinland-Pfalz, sowie Heidi Parini, die Schwester von Heinz Evers aus Luxemburg, mit ihrem schweren Schatz im Koffer nach Erkerode gekommen.

Die Bibel ist etwa 370 Jahre alt

Der Ortsheimatpfleger habe den Gästen unter anderem Erkerode und das ehemalige Wohnhaus der Großeltern Schmalbruch in der Reitlingsstraße gezeigt. Heidi Parini und Heinz Evers hätten sich erinnert, wie sie 1945 mit ihrer Mutter nach Erkerode geflohen seien, um bei den Großeltern zu wohnen. Bis 1948 hätten sie hier immer wieder sporadisch ihren Wohnsitz gehabt. In der Erkeröder Kirche sei die Bibel offiziell übergeben worden.

Sie sei etwa 370 Jahre alt, 45 Zentimeter lang, 30 breit und 16 Zentimeter hoch. Laut Haberland ist sie in einem guten Zustand, denn Evers habe die im Zuge der Zeit entstandenen Blessuren bestmöglich und fachgerecht unter Mitarbeit der Baden-Württembergischen Landesbibliothek und der Buchbinderei Müller in Landau-Nußdorf (Pfalz) restaurieren lassen.

Name leitet sich von Kurfürsten der Reformationszeit ab

Während einer Andacht habe Haberland den Begriff Kurfürstenbibel erklärt, dessen Name sich von den in ihr abgebildeten elf protestantischen Kurfürsten der Reformationszeit ableite.