Schladen. Bei der Firma Nordzucker in Schladen gibt es ambitionierte Pläne zur autarken Energieversorgung. SPD-Politikerin Dunja Kreiser sah sich vor Ort um.

Wohl dem, der bei den aktuellen Energiepreisen seinen Strom selbst – und dazu auch noch nachhaltig – produzieren kann. Und genau das hat die Firma Nordzucker in Schladen vor. Jüngst besuchte die SPD-Bundestagabgeordnete Dunja Kreiser dazu das Werk in Schladen und tauschte sich mit Jörg Vietmeier, dem Leiter des Nordzuckerwerks, Alexander Sick, Public Affairs, und dem Betriebsratsvorsitzenden Ralf Koppe aus. Von dem Besuch berichtet Kreisers Wahlkreisbüro in einer Pressemitteilung.

Darin heiß es, dass Dunja Kreiser das Konzept der Verwendung von Rübenschnitzeln zur energetischen Eigennutzung unterstütze und unter anderem als Mitglied des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag die notwendigen Gesetzesänderungen für das Vorhaben berate.

Schon 60 Prozent der Rübenschnitzel reichen aus

Das Konzept sieht vor, die bei der Zuckergewinnung anfallenden ausgelaugten Rübenschnitzel zur Biomethan-Herstellung zu verwenden. Bereits etwa 60 Prozent der Rübenschnitzel würden ausreichen, um den gesamten Energiebedarf der Nordzucker-Werke zu decken. Dabei bedürfe es keiner gesonderten Produktion oder zusätzlicher Anbauflächen. Bei der Zuckerproduktion fallen die Schnitzel ohnehin als natürliche Reststoffe an. Statt die Schnitzel energieaufwendig zu trocknen und zu Viehfutter zu verarbeiten, könnte man die Reststoffe effektiver für eine klimaneutrale Energieversorgung nutzen. „Ich unterstütze und befürworte das Konzept ausdrücklich und werde den Ansatz bei den Beratungen zur Nationalen Biomassestrategie berücksichtigen. Wir müssen uns schleunigst von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern befreien, um die Transformation zu klimaneutraler Energieversorgung voranzubringen. Die Nutzung der Ressource Rübenschnitzel als erneuerbarer Energieträger ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig würde die autarke Energieversorgung der Zuckerfabriken viele Arbeitsplätze in unserer ländlich geprägten Region sichern“, so Dunja Kreiser.

Biomasse soll bundesweit eine größere Rolle spielen

Bereits 2022 hätten das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Bundeslandwirtschaftsministerium sowie das Bundesumweltministerium laut Mitteilung Eckpunkte für eine Biomassestrategie vorgelegt. Übergeordnetes Ziel sei es, Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse in allen Sektoren zu schaffen. Ein weiteres Treffen bei Nordzucker mit erweitertem Teilnehmerkreis aus Landes- und Bundespolitik während der Rübenkampagne sei geplant, heißt es abschließend.