Wolfenbüttel. Bei seiner Aktion „Tafel macht Schule“ übergibt das DRK Wolfenbüttel eine umfangreiche Erstausstattung an Schulanfänger. Was dabei war? Hier steht’s.

Bereits zum 16. Mal stand im Eberts Hof, dem Tafel-Shop des DRK-Kreisverbandes am Großen Zimmerhof 29, die Verteilung der Spenden für „Tafel macht Schule“ an – und wie immer wurde es ein großer Tag für die Erstklässler aus bedürftigen Familien, die stets dreifach beschenkt werden. Dies und von vielen lachenden Kindergesichtern berichtet das Deutsche Rote Kreuz Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.

„Neben einem hochwertigen Ranzen bekommt jedes Kind eine Schultüte und eine Tragetasche mit Ausrüstung“, erklärte Sonja Meyer. Sie ist als Ehrenamtliche DRK-Projektleiterin für „Tafel macht Schule“. Erneut hatte das Rote Kreuz 50 Kinder persönlich eingeladen, sich die Erstausrüstung abzuholen. „Davon kamen 35 direkt“, sagte Tafel-Leiterin Juliane Liersch, „die anderen trudeln als Nachzügler ein.“

Rekordwert aus dem Vorjahr bestätigt

Jedes Kind durfte sich der Mitteilung zufolge seinen Ranzen und die Schultüte nach dem Dekor aussuchen – ganz offensichtlich gleichen sich die Geschmäcker auch international. Bei den Mädchen standen Einhörner hoch im Kurs, bekannte Comic-Figuren, und alles möglichst in Pink. Die Jungs griffen zu Grün und Blau, wobei Trecker, Mähdrescher und Raumfahrer schwer angesagt waren.

Mit der Abholerzahl habe die Wolfenbütteler Tafel den Rekordwert aus dem vorigen Jahr bestätigt. „Zum Glück ist die Spendenbereitschaft der Wolfenbütteler anhaltend hoch“, erklärte Liersch. Den Spendenbedarf bezifferte sie auf rund 6000 Euro.

Für jedes Kind gab es einen Ranzen, eine Schultüte und eine Tragetasche mit Ausstattung für den Schulstart.
Für jedes Kind gab es einen Ranzen, eine Schultüte und eine Tragetasche mit Ausstattung für den Schulstart. © DRK

„Neben dem Geld haben wir aber auch ganz viel Schweiß gelassen“, erklärte Sonja Meyer lachend. Wochenlang habe sie Geschäfte durchstreift, Preise nach unten gehandelt und zu guter Letzt in einem großen DRK-Container dafür gesorgt, dass alles gerecht in Tüten verpackt wurde. „Auch unsere Wunschliste für Sachspenden im Schaufenster von Eberts Hof war hilfreich“, bilanzierte Juliane Liersch. Zudem hätten sich in diesem Jahr gleich mehrere Schulen mit eigenen Sammlungen beteiligt.

Die Qual der Wahl

Allein die Tragetaschen beinhalteten 40 Artikel, von Blöcken und Mappen über Stifte und Malsachen bis hin zu Trinkflaschen und Behältern für die Hasenbrote. Und ja, auch ein paar Süßigkeiten. Außerdem setzte das Team rund um Sonja Meyer diesmal um, was es sich voriges Jahr vorgenommen hatte: „Wir müssen einfach mal erklären, was es in Deutschland mit Schultüten auf sich hat.“ Viele der Empfänger stammen aus Flüchtlingsfamilien und hatten bislang keinerlei Kontakt zu dieser Tradition. „Alle waren sehr interessiert und geradezu wissbegierig“, schilderte Tafel-Leiterin Liersch.

Sonja Meyer als Projektleiterin jedenfalls sei rundum zufrieden mit der Veranstaltung gewesen, schreibt das DRK – und die Kinder offenbar auch. „Es gab sogar welche, die waren von der Optik der Schulranzen ein wenig überfordert“, erzählte Juliane Liersch und lacht: „Sie hätten am liebsten ihre zwei Favoriten mit nach Hause genommen, um die Entscheidung erstmal zu überschlafen.“