Wolfenbüttel. Was fairen Handel angeht, bestehen bei Sportartikeln und -bekleidung noch klare Defizite. Die Kampagne „Sport handelt Fair“ will das ändern.

Auf die Frage, was Sport mit Fairtrade zu tun habe, gibt Martina Münstermann-Kreifels, Wolfenbüttels Umweltschutz- und Fairtrade-Beauftragte, eine klare Antwort: „Eine ganze Menge!“ Auf Initiative des Weltladen-Dachverbands trafen sich nun Vertreter der Städte Hildesheim und Wolfenbüttel und der Weltläden Hildesheim, Peine, Stade und Wolfenbüttel zu einem Austausch über die Möglichkeiten, Fairen Handel auch beim Kauf von Sportartikeln zu berücksichtigen. Darüber informiert die Stadt in einer Pressemitteilung.

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Dabei wurde auch die Kampagne „Sport handelt Fair“ von Benjamin Zeise vorgestellt. Ob Fußbälle oder Trikots – unter einem Prozent aller Sportartikel würden fair produziert, erläuterte Zeise. Den Näherinnen und Nähern in Pakistan und anderen Ländern verblieben in der Regel weniger als ein Prozent des späteren Ladenpreises als Lohn für ihre oft mühevolle Arbeit. Sportartikel und Sportbekleidung seien zugleich ein riesiger Markt, der allein in Deutschland rund 18,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr erziele, heißt es in der Mitteilung weiter.

Faire Beschaffung soll ins öffentliche Bewusstsein

Dass fair gehandelte Produkte auch im Sport berücksichtigt werden können, habe unter anderem der Sportverein Halchter gezeigt. Im Rahmen der Fairen Woche 2022 veranstaltete der Verein eine nachhaltige Tischtennis-Mini-Meisterschaft, bei der dem Publikum die Möglichkeiten zum Kauf fair gehandelter Produkte gezeigt wurden. Auch die Stadtverwaltung habe nach eigener Aussage ihren Beitrag geleistet und Bälle aus fairem Handel für Schulen angeschafft.

Die Veranstaltung war Teil des Projektes „Weltläden engagiert in Kommunen“ des Weltladen-Dachverbandes, der das Thema der fairen Beschaffung in vielen Lebensbereichen in das öffentliche Bewusstsein heben will. Als nächste Veranstaltung zu diesem Thema ist bereits ein Workshop für den 29. August geplant. Jeder könne einen Teil zu einer gerechten und nachhaltigen Welt beitragen, wenn beispielsweise beim Einkauf auf fairgehandelte Produkte zurückgegriffen werde, schreibt die Stadt. Hinweise zu Bezugsquellen erhielten Interessierte in den Weltläden und bei den Fairtrade-Beauftragten des Netzwerks der Fairtrade-Städte.