Wolfenbüttel. Jäger erstatten Anzeige gegen Unbekannt. Die Taten ereigneten sich tagsüber. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.

In Leinde und Cramme im Landkreis Wolfenbüttel sind insgesamt zehn Hochsitze zerstört worden. Jäger und Jagdpächter haben die Beschädigungen am Dienstag bemerkt. „Die Hochsitze wurden wohl mithilfe eines PKW und mit einer Seilwinde umgerissen“, vermutet Matthias Johns, Jagdpächter in Leinde: „An dem Holz sieht man Spuren, wo ein Seil angebracht war“, berichtet Johns. Ohne Hilfsmittel sei es auch schwierig, so einen Hochsitz zum Umstürzen zu bringen, betont er. Außerdem hätten Täter das Holz mit einer Handsäge angesägt. Wie Fotos zeigten, seien die Täter mit dem Fahrzeug auf das Feld gefahren. Insgesamt seien am Dienstag in Leinde im Landkreis Wolfenbüttel vier Hochsitze beschädigt worden. Bislang sei man in dem Leinder Jagdrevier von solchen Zerstörungen verschont gewesen.

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Der Jäger vermutet, dass Jagdgegner hinter der Tat stecken könnten. „Das ist eine gezielte Aktion gewesen“, vermutet Matthias Johns. Eine Aktion, die nicht im Schutz der Dunkelheit, sondern am Dienstag am helllichten Tage irgendwann nach dem Mittag bis zum frühen Nachmittag passiert sein muss. „Vielleicht konnte die Tat wegen des schlechten Wetters ungestört durchgeführt werden“, so Johns. Denn dort, wo die Hochsitze standen, hätten Täter damit rechnen müssen, dass Spaziergänger vorbeikommen. Versichert seien die Hochsitze nicht. „Wir werden sie reparieren und wieder aufbauen.“

Kreisjägermeister: „Im Grunde ist das gemeingefährlich“

Wie ein Jäger aus dem Jagdrevier Cramme Nord unserer Redaktion berichtet, sei er um 12.15 Uhr in den Wald gefahren, um zu füttern. Eine halbe Stunde später habe er den Wald wieder verlassen. Zu dem Zeitpunkt sei ihm noch nichts aufgefallen. Kurze Zeit später, gegen 14.30 Uhr, sei er darüber informiert worden, dass die Hochsitze beschädigt sind. In Cramme Nord und Cramme Süd seien sechs Hochsitze zerstört worden. Insgesamt seien im Landkreis Wolfenbüttel also zehn Hochsitze betroffen. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der Schaden beläuft sich den betroffenen Jägern zufolge auf mehrere Tausend Euro.

„Das ist eine schlimme Geschichte. Im Grunde ist das gemeingefährlich. Gut, dass niemand draufstand“, betont Kreisjägermeister Carsten Ilsemann. „Wir kennen das, dass die Pfosten angesägt werden“, erzählt er. Man habe die Mitglieder der Kreisjägerschaft sensibilisiert, dass sie darauf achten. Und wenn sie Ungewöhnliches bemerken, sollen sie es zur Anzeige bringen. „Das ist eine Sachbeschädigung und lebensgefährlich“, so Ilsemann. In letzter Zeit sei eine Tat wie diese im Landkreis Wolfenbüttel nicht vorgekommen. „Es könnten militante Jagdgegner sein“, vermutet der Kreisjägermeister. Da es am helllichten Tag eine ziemlich auffällige Aktion gewesen sei, hoffe Carsten Ilsemann, dass die Täter gefasst werden.

Die Polizei bittet um Hinweise unter: (05335) 929660.