Apelnstedt. Im Atelierhaus Apelnstedt geht es am 29. Juli um die Kunst Karl Schapers und darum, wie der Dramatiker diese beeinflusste. Der Eintritt ist frei.

Das vierte Werkstattgespräch im Atelierhaus Apelnstedt findet am Samstag, 29. Juli, von 15 bis 18 Uhr statt. Diesmal ist das Thema Bertolt Brecht und sein Einfluss auf die Werke von Karl und Susanne Schaper. Die Veranstaltungsreihe wird vom Kunstverein Wolfenbüttel e.V. gemeinsam mit der Servicestelle Kultur des Landkreises Wolfenbüttel ausgerichtet und möchte zur Vermittlung und Aktualisierung künstlerischer Nachlässe beitragen, schreibt der Kunstverein in seiner Ankündigung.

Im Mittelpunkt des Treffens steht das Werk „Mutter Courage und ihre Kinder“ von 1941, das immer wieder in Linolschnitten und Radierungen erscheint, sowie die Dreigroschenoper, diverse Gedichte und Sentenzen. Alles dies zeigt einen langwährenden Einfluss eines für Jahrzehnte maßgeblichen Dichters deutscher Sprache. Das Mutter-Courage-Lied, eine Leitmelodie des gleichnamigen Theaterstücks, endet mit dem Refrain: „Das Frühjahr kommt, wach auf, Du Christ!“, den Karl Schaper zu einen Gesangbuchvers umfunktionierte und in Holz schnitzte.

Brecht hat deutliche Spuren hinterlassen

Auch 1968 sei der zwölf Jahre zuvor verstorbene Brecht noch weithin als moralische Autorität angesehen worden, was die Politik anging, erläutert der Kunstverein. In einem Linolschnitt Schapers wurde er zum Kronzeugen einer Anklage gegen die sowjetische Intervention in Prag, die den „Prager Frühling“ zerschlug.

Auch hier wieder: Brecht im Linolschnitt „68er Retrospektive“ (1968) von Karl Schaper.
Auch hier wieder: Brecht im Linolschnitt „68er Retrospektive“ (1968) von Karl Schaper. © Hans Schaper

Im Rahmen des Gesprächs, anhand der deutlichen Spuren im Bildwerk Schapers, soll sich mit der Frage beschäftigt werden, wie gewichtig Brechts Gedanken heute noch sind. Die Reihe eigne sich dem Kunstverein zufolge für Interessierte, die Lust am forschenden Bohren und an der vertieften Beschäftigung haben.

Noch zwei Werkstattgespräche im September

Weitere Termine der Werkstattgespräche: 2. September (Chansons und Balladen), 30. September (Arno Schmidt), jeweils von 15 bis 18 Uhr. Die Veranstaltungen sind für alle Interessierten offen, der Besuch ist für alle kostenlos. Eine regelmäßige Teilnahme wird empfohlen, ist aber nicht notwendig.

Geleitet werden die Lesezirkel vom Archivar Hans Schaper. Ort der Veranstaltungsreihe ist das Atelierhaus Apelnstedt, Kirchweg 2. Um vorherige Anmeldung wird gebeten, dieses Mal unter: h.schaper@web.de