Schöppenstedt. Bei seinem Besuch der Rettungswache erfuhr der DRK-Ortsverein vom Fehlen einer Reanimationshilfe – und ergriff sogleich die Initiative.

Schon seit einigen Jahren ist der DRK-Rettungsdienst Wolfenbüttel in der neuen Rettungswache neben der Feuerwehr in Schöppenstedt untergekommen. Jetzt kam es zu einem Besuch des Vorstands des DRK-Ortsvereins Schöppenstedt in der Rettungswache. Davon berichtet das Deutsche Rote Kreuz in einer Mitteilung.

Der Rettungshubschrauber hat sie, das Notarzteinsatzfahrzeug nicht

Dem Besuch vorausgegangen sei ein Gespräch zwischen der Vorsitzenden des Ortsvereins, Ruth Naumann, und dem Vorsitzenden des Präsidiums des DRK-Kreisverbands Wolfenbüttel, Björn Försterling. Dieser habe über Diskussionen mit den Krankenkassen über die Notwendigkeit einer Reanimationshilfe für den bodengebundenen Rettungsdienst berichtet. „Das wollten wir als DRK Schöppenstedt genauer wissen“, erläutert Ruth Naumann den konkreten Anlass für den Besuch.

Für die Schöppenstedter sei es besonders erstaunlich gewesen, dass zwar der Rettungshubschrauber über eine Reanimationshilfe verfüge, aber nicht das Notarzteinsatzfahrzeug. Sollte etwa nachts eine Reanimationshilfe benötigt werden, so müsse diese nachbestellt und dann unter erheblichem Zeitverzug aus dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel nach Schöppenstedt gebracht werden. „Über den Einsatz entscheidet der Notarzt vor Ort. Einfacher wäre es daher, wenn der Notarzt vor Ort diese auch schon griffbereit verlastet auf dem Notarzteinsatzfahrzeug hätte“, schildert Rettungsdienstleiter Steffen Tegtmeier die Einsatzrelevanz.

Viele Vorteile gegenüber der manuellen Reanimation

Wie genau eine Reanimationshilfe aussieht und welche Vorteile der Einsatz hat, wurde den Gästen vom verantwortlichen Praxisanleiter Patrick Kestner dargestellt, heißt es in der DRK-Mitteilung. Er stellte die Vorzüge während einer langanhaltenden Reanimation dar und präsentierte anhand des Modells
corpuls cpr die Möglichkeiten des Einsatzes. Vorteile seien die konstante Drucktiefe bei der Reanimation und das konstante Aufrechterhalten des Blutdrucks.

Gerade bei längeren Einsätzen seien diese Werte mit vielen erfahrenen Einsatzkräften, die sich abwechseln, kaum zu erreichen. Zumal das Gerät sogar bis zum Herzkatheterlabor weiterlaufen könne und ihm auch Röntgenstrahlen nichts ausmachten. Bei einem Transport des Patienten ins Krankenhaus biete es zudem für die Mitarbeitenden einen zusätzlichen Arbeitsschutz. Sie könnten dann nämlich angeschnallt mitfahren und müssten nicht ohne Sicherung neben dem Patienten stehen und diesen reanimieren.

Försterling will weitere mögliche Geldgeber ansprechen

Nach diesen Ausführungen sei für den DRK-Ortsverein Schöppenstedt der Mitteilung zufolge klar, dass diese Versorgungslücke geschlossen werden müsse. Eine Refinanzierung durch die Krankenkassen sei aber trotz der langen Verhandlungen bisher nicht gelungen. „Es geht ja darum, Zeit zu gewinnen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Das DRK Schöppenstedt wird die Anschaffung daher unterstützen und aus eigenen Mitteln bezuschussen“, berichtet Ruth Naumann nach den Beratungen im Vorstand.

Die Verantwortlichen des DRK-Rettungsdienstes Wolfenbüttel freuen sich über diese Zusage. „Wir werden jetzt weitere mögliche Partner ansprechen, damit wir die Reanimationshilfe schnellstmöglich beschaffen können“, wird Björn Försterling zitiert. Er selber wolle im Freundes- und Bekanntenkreis ebenfalls sammeln gehen. Die Anschaffung koste rund 18.000 Euro, aber wenn alle zusammenarbeiten, könne man diesen Betrag sicherlich einwerben, so Försterling.