Lucklum. Bei einem Benefizkonzert im Ackerpferdestall in Lucklum huldigte die Band mitreißend dem Altmeister. Und das war längst nicht alles.

Von einem beeindruckenden Konzert der Band DaDaLaMa berichtet der Kulturverein WegArt e.V., der in den Ackerpferdestall (ehemals Wegwarte) des Rittergutes Lucklum eingeladen hatte. Auf Vorschlag der Band gab es ein Benefizkonzert für das „Bündnis Entwicklung Hilft“, ein Zusammenschluss von elf Hilfsorganisationen (u.a. „Brot für die Welt“, „misereor“ und „medico international“). Wie Weg-Art erläutert, spielen die vier Musiker seit vielen Jahren fast ausschließlich Benefizkonzerte zugunsten regionaler Projekte und internationaler Hilfe. Mehrfach ist DaDaLaMa bereits auch schon in der Wegwarte aufgetreten.

Diesmal präsentierte die Band eine Mischung von eigenen Stücken und Titeln von Bob Dylan. Der Evessener Songschreiber Rainer Glienke, Sänger, Gitarrist und Harpspieler der Band, hat die Texte des Literaturnobelpreisträgers songdienlich singbar ins Deutsche übersetzt.

Geradezu prophetischer Dylan-Song

Eröffnet wurde das Programm mit einer beklemmenden und eindringlichen Version von Dylans „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“. In der Anmoderation wies Glienke darauf hin, dass Bob Dylan diesen sprachgewaltigen Song 1962 vor dem Hintergrund des Kalten Krieges geschrieben hatte. Heute wirke er angesichts von Kriegen, vielfältigen Konflikten und Krisen und nicht zuletzt des Klimawandels leider zeitlos und prophetisch, schreibt der WegArt-Verein. Überhaupt sei es für manche Konzertbesucher wohl eine besondere Erfahrung gewesen, bei passender musikalischer Untermalung mit Hilfe der Übersetzungen tief in Dylans Texte eintauchen zu können. Auch die Übersetzung des gegen Ende gespielten berühmte Dylan-Songs „Like a Rolling Stone“ („Wie ein rollender Stein“) dürfte mitunter für „Aha-Erlebnisse“ gesorgt haben, schreibt WegArt.

Eigentlich hatte man sich vorgenommen, so Glienke, angesichts all der bedrückenden Nachrichten eher positiv gestimmte Stücke zu spielen. Doch das wäre dann doch nicht stimmig erschienen. Und so beendete die Band ihr erstes Set mit dem unter die Haut gehenden eigenen Song „Was noch fehlt“ über Bootsflüchtlinge, Flucht und Migration, in dem darauf verwiesen wird, dass sich Menschen notgedrungen seit tausenden von Jahren „auf der Suche nach Zukunft und Leben“ auf den Weg machen.

Konzert hätte mehr Besucher verdient gehabt

Das gute Zusammenspiel der Musiker machte der WegArt-Mitteilung zufolge von Anfang an deutlich, dass diese Besetzung inzwischen seit 14 Jahren gemeinsam musiziert und arrangiert. Die Arrangements sein zum Teil recht komplex, die Musik dynamisch und überaus abwechslungsreich gewesen, ein bunter Stilmix, durchweg passend zum jeweiligen Text. So gab es im zweiten Set zu Beginn ein Solostück und mehrere weitere Songs, die Glienke mit der Akustikgitarre begleitete.

„Die gehören inzwischen eigentlich in größere Locations“, meinte ein Besucher nach zweieinhalbstündigem Konzert. An diesem Abend hätte man sich aber schon über mehr Besucher gefreut, schreibt WegArt abschließend.