Wolfenbüttel. Ein Professor lud die demonstrierenden Klimaschutz-Aktivisten in Wolfenbüttel zu seiner Veranstaltung ein – das Ergebnis ist durchaus überraschend.

Das 10. Forum Nachhaltigkeit der Brunswick European Law School (BELS) der Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften hatte zu seiner Jubiläumsausgabe geplant, über das niedersächsische Klimaschutzgesetz (NKlimaG) zu diskutieren, das von der seit Ende 2022 amtierenden Landesregierung im ersten Regierungsjahr überarbeitet werden soll. Darüber informiert die Hochschule in einer Pressemitteilung.

Seit 2. Mai halten Studierende der Ostfalia einen Hörsaal der Hochschule auf dem Campus Am Exer besetzt. Die Gruppierung mit dem Namen @gleichanders setzt sich nach eigenen Angaben „für das Klima ein“ und wolle mit ihrer Aktion die Hochschule und die Politik zum Handeln auffordern. Aus diesem Anlass wurde die Gruppe vom Dekan der Fakultät Recht, Professor Kai Litschen, kurzfristig zur Veranstaltung eingeladen. Die Ostfalia-Besetzer erhielten damit, so die Hochschule, die Möglichkeit, ihre Forderungen im Rahmen der wie durch Zufall passend geplanten Thematik des NKlimaG zu präsentieren.

„Gemeinsam können wir damit aktiv werden“

Der Einladung folgte die Gruppe mit sechs Personen, die auf dem Podium ihre Forderungen verlasen und anschließend für Fragen zur Verfügung standen. Man wolle eine „Kontroverse“ mit der Besetzung und den Aktionen schaffen, die „Raum zur Diskussion biete“, so ein Sprecher der Gruppe. Die Forderungen an Hochschulleitung und betreffende Gremien, etwa die Unterzeichnung des Global Climate Letter zur Treibhausgasneutralität oder die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, wurden verlesen.

„Der Weg zwischen ihren Forderungen und dem, was die Hochschule geplant hat, ist gar nicht mal so weit. Gemeinsam können wir damit aktiv werden,“ zeigte sich Litschen in seiner Reaktion zuversichtlich, da man sich im Wesentlichen über die Ziele einig sei.