Apelnstedt. Wegen seiner frühen Besiedlung ist die Samtgemeinde ein ergiebiger Ort für archäologische Funde. Eine Gruppe Interessierter suchte – und wurde fündig!

Von einer archäologischen Feldbegehung für interessierte Laien zwischen Hötzum und Apelnstedt berichtet die Samtgemeinde Sickte.

Trotz kalten Wetters hatten sich einige Interessierte an der entstehenden Streuobstwiese auf Einladung des Sickter Ortsheimatpflegers Stefan Bormann eingefunden, um von Lothar Jungeblut, dem ehrenamtlichen archäologischen Denkmalpfleger des Landkreises Wolfenbüttel und Unterstützer des Vereins „Freunde der Archäologie im Braunschweiger Land“, eine theoretische und praktische Einführung in Grundlagen der archäologischen Prospektion zu erhalten.

Ein Goldschatz wurde nicht entdeckt

Zu Beginn erläuterte Jungeblut in einem anschaulichen Vortrag die unterschiedlichen Herangehensweisen an die Erfassung und Erkundung archäologischer Stätten in einem bestimmten Gebiet, etwa die Luftbildarchäologie oder auch geophysikalische Verfahren wie geomagnetische Messungen. Die Gegend um Sickte sei hierbei aufgrund der bis in die Jungsteinzeit zurückliegenden Besiedlungsgeschichte von besonderem Interesse, was sich nicht zuletzt am Beispiel der Erdwerke zeige, die im Rahmen der Erschließung des Neubaugebietes an der Salzdahlumer Straße entdeckt wurden.

Daran anschließend konnten sich die Teilnehmer bei einer Feldbegehung selbst auf die Suche nach Artefakten machen, die anschließend von den Experten ausgewertet wurden. Auch wenn der erhoffte germanische Goldschatz nicht geborgen wurde, konnten immerhin kleinere Zivilisationsspuren aufgefunden werden: so etwa ein Rinderknochen, Tonscherben mittelalterlicher Gefäße oder auch der Kanzellenkörper („Kamm“) einer Mundharmonika. Obwohl diese Objekte auf den ersten Blick völlig unscheinbar wirkten, gäben sie gewisse Einblicke in das Leben in der Vergangenheit, so Jungeblut. Zum Abschluss wurde zu Demonstrationszwecken ebenfalls vorgeführt, inwiefern der ergänzende Einsatz eines Metalldetektors nützlich bei einem Survey, also einer Feldbegehung sein kann.

Ortheimatpfleger Bormann zufrieden

Bormann zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Es war wirklich aufschlussreich, aus erster Hand und anhand eigener Aktivität Eindrücke von archäologischen Verfahrensweisen zu gewinnen – zumal dies für Sickte mit seinen äußerst weit zurückreichenden Spuren menschlicher Zivilisation eine besondere Bedeutung hat.“