Wolfenbüttel. Schon im zweiten Jahr durfte sich das DRK Wolfenbüttel über eine große Lieferung selbstgenähter Schürzen freuen. Hier lesen Sie, wer dahinter steckt.

Ines Gilger aus Leinde näht gerne – und weil dabei viel zu viel entstehe, um es für den Hausgebrauch nutzen zu können, spendet das rührige DRK-Mitglied regelmäßig große Mengen an die Tafel des Roten Kreuzes. Dies berichtet das DRK Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung. Jetzt rückte Gilger wieder an im Großen Zimmerhof 29. In Eberts Hof nahm Juliane Liersch mehrere Kartons mit selbstgemachten Malschürzen entgegen.

„Das ist schon das zweite Jahr mit einer Lieferung von 60 Schürzen“, berichtete die Tafel-Leiterin, „und diese Schürzen sind der Renner bei unserer Aktion ,Tafel macht Schule’.“ Wenn das DRK alljährlich bedürftige Erstklässler einlädt, sich ihre Erstausstattung inklusive Ranzen und eine prallvolle Schultüte in Eberts Hof abzuholen, gehöre natürlich auch ein Tuschkasten dazu. „Seit 2022 packen wir nun auch diese Schürzen mit rein“, erklärte Liersch. „Denn wenn man mal ehrlich ist, kann das eine riesige Entlastung für die Mutter bei der Wäsche sein – gerade wenn das Kind zum ersten Mal mit Tusche arbeitet.“

Hergestellt aus gespendeter Bettwäsche

Ines Gilger freut sich sehr über den Erfolg ihrer Schürzen. „Ich stelle sie aus gespendeter Bettwäsche her, die entweder bei der Tafel übrig bleibt oder über einen Spendenaufruf kommt, den ich bei Ebay gestartet habe.“ Bislang sei die Handarbeit ein Hobby, das sie zuhause auf drei Maschinen parallel betreibe. „Künftig könnte ich mir aber vorstellen, mein Angebot auszuweiten und dann auch Dinge zu verkaufen“, erzählte die 48-Jährige, die offenbar über ein perfektes Zeitmanagement verfügt. Quasi nebenbei schmeiße sie ihren Haushalt, in dem sieben Kinder und Enkelkinder betreut werden wollen.

Außerdem seien die Malschürzen laut der Pressemitteilung längst nicht alles, was sie dem DRK spendet. „Sie produziert auch für unsere Aktion ,Tafel packt Babytasche’ jede Menge Ausstattung“, berichtete Juliane Liersch. Genäht und gestrickt werden Mützchen, Babyhöschen, Kleidchen und vieles mehr, all das aus Spaß an der Freude, wie Ines Gilger betonte. Außerdem sei der 48-Jährigen der Ansatz des Roten Kreuzes wichtig, dem ihre Familie in Leinde schon in zweiter Generation angehöre: „Ohne ehrenamtliches Engagement geht es nicht.“

Bedarf im Ahrtal noch immer groß

Vier Monate habe sie für die Herstellung der 60 farbenfrohen Schürzen gebraucht, sagt sie. „Leider kam ich nicht jeden Tag dazu.“ Erstaunlich: Ines Gilger ist vor Monaten einem Aufruf gefolgt und einer Gruppe aus Ingolstadt beigetreten. Seitdem fertige sie auch Spenden für betroffene Kinder im Überschwemmungsgebiet des Ahrtals an. „Es ist kaum zu glauben, aber die Bedürftigkeit gerade von vielen Kindern dort unten ist immer noch groß.“

„Bewundernswert“ nennt Juliane Liersch den Einsatz ihrer Rot-Kreuz-Kameradin. „Ich bin wirklich begeistert.“ Und sie ist sicher, dass auch die Schürzen wieder gut ankommen, wenn das DRK nach den Sommerferien erneut 60 bis 70 Erstklässler ausstattet.