Wolfenbüttel. Chinesische Geschichte steht bislang eher nicht auf dem Lehrplan. Dies ändert sich nun am Theodor-Heuss-Gymnasium. Ein Vortrag machte den Anfang.

Schon lange gilt China als Weltmacht – dem Großteil der Deutschen sind Kultur und Geschichte des Landes dennoch fremd. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass chinesische Geschichte in der Schule bislang nicht thematisiert wird. Am Theodor-Heuss-Gymnasium soll sich dies nun ändern.

„China als Weltmacht begreifen“ und „Chinakompetenz stärken“ seien Ziele, die im aktuellen Lehrplan verstärkt Platz finden sollen, schreibt Schulleiterin Sandra Feuge in einer Pressemitteilung. Konkret bedeutet das: Die Geschichte Chinas ist nun Teil des Curriculums für das Fach Geschichte im Abitur. Als Einstieg in das Thema bekamen die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs Anfang März die Chance, einen Vortrag von Dr. Karsten Krüger zu hören, der in Braunschweig lebt und aktuell online als Privatdozent für Anthropologie, Film und Medien an der chinesischen Shantou-Universität unterrichtet. Lange Zeit lebte er selbst in China und forschte dort.

Bevölkerungsreichstes Land der Welt

Krügers Vortrag vermittelte laut Mitteilung der Schule einen interessanten Abriss der chinesischen Geschichte. Die Schülerinnen und Schüler erhielten Einblicke in die Ming-Dynastie, den Bau der Chinesischen Mauer, die Qing-Dynastie, den sogenannten Boxer-Aufstand sowie Ereignisse und Verträge im Rahmen der „Open Door Policy” der Großmächte in China. So konnten die Geschichtskurse ein Grundverständnis zur historischen und heutigen Bedeutung des bevölkerungsreichsten Landes der Welt entwickeln. Dazu stellte Krüger auch Lernmaterialien mit vielen Quellen vor.

Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch eine Unterstützung des „Bildungsnetzwerks China“, eine Gründung des Goethe-Instituts und der Stiftung Mercator. Sie ist Teil eines Projekts zum Thema „Chinakompetenz stärken“, das am THG von der Lehrkraft Martina Knauer initiiert wurde, die mehrere Jahre in Shanghai gelebt und unterrichtet hat.