Wolfenbüttel. Wolfenbüttels Standesamt wird derzeit saniert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergibt an diesem Dienstag eine großzügige Spende.

Im Rahmen der Gesamtsanierung des ehemaligen Hofbeamtenhauses in Wolfenbüttel stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie Glücksspirale für die Restaurator-, Stuckateur- und Steinmetzarbeiten 100.000 Euro zur Verfügung. Darüber informiert die DSD in einer Pressemitteilung, in der sie auch das Gebäude detailliert beschreibt.

Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin im Rathaus an diesem Dienstag, den 24. Januar 2023 um 15 Uhr Walter Dröge, Ortskurator Braunschweig der DSD, im Beisein von Asmus Weber von Lotto Niedersachsen an Bürgermeister Ivica Lukanic. Das heute als Standesamt genutzte Gebäude ist eines der über 490 Denkmale, die die DSD aus privaten Spenden, ihren Treuhandhandstiftungen sowie den Mitteln der Lotterie Glücksspirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen unterstützen konnte, berichtet die Stiftung.

Palais aus dem 18. Jahrhundert

Zentral am Markt wurde zwischen 1736 und 1742 für den Generalmajor Johann Ludwig Diedrich von Schwartzkoppen ein Palais errichtet. Das einstige Hofbeamtenhaus verlor seine Funktion, als 1753 die herzogliche Residenz ins nahe Braunschweig umzog. Somit ist der Barockbau weitgehend unverändert erhalten. 1963 ging der Bau in städtisches Eigentum über und wird seit 1976 für das Standesamt genutzt.

Die langgezogene spiegelsymmetrische Barockfassade weist einen zentralen, leicht vorspringenden Risalit mit Zwerchhaus und Sandsteinportal auf. Über dem Natursteinsockel mit Kellerfenstern erhebt sich die zweistöckige monochrome Putzfassade, die den Fachwerkbau als Steinbau erscheinen lässt. Über einem Traufgesims deckt den Bau ein Ziegelmansarddach mit kleinen Gauben, die abwechselnd von Dreiecks- und Segmentgiebeln überfangen sind. Das zentrale Zwerchhaus ist verschiefert und weist einen breiten Dreiecksgiebel mit Okulusfenster im Tympanon auf. Das Portal ist wiederum von einem Segmentgiebel bekrönt. Die nach außen öffnenden Rechteckfenster sind teils bauzeitlich erhalten.

Prächtige Stuckaturen im alten Festsaal

Im Innern sind überdies wesentliche Bestandteile der ursprünglichen Ausstattung erhalten, etwa das repräsentative Treppenhaus oder zahlreiche barocke Innentüren. Stuckarbeiten, Scheinmarmor und Wandmalereien zeichnen das Interieur aus. Hervorzuheben ist der prächtige einstige Festsaal mit blattvergoldeten Stuckaturen.

Wie die Trauungen im Interims-Standesamt in der Villa Seeliger ankommen, lesen Sie hier.