Wolfenbüttel. Der Deutsche Wetterdienst sucht einen Pflanzenbeobachter. Was man bei diesem Ehrenamt zu tun hat.

Wie entwickelt sich das Wetter? Um verlässliche Vorhersagen treffen zu können, ist der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch auf ehrenamtliche Beobachter angewiesen. Einer davon war über fast sieben Jahrzehnte Herbert Wendt. Nun hat er sein Ehrenamt als phänologischer Beobachter aufgegeben, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Wolfenbüttel. Dieser zufolge wird deshalb eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gesucht.

Seit 1954 beobachtete Wendt im Auftrag des DWD den Zusammenhang der Entwicklungsphasen der Vegetation mit der Witterung, wird erklärt. Denn für den DWD gibt es mehr als nur vier Jahreszeiten. Statt des simplen Frühlings gibt es zum Beispiel einen Vorfrühling, den Erstfrühling und einen Vollfrühling.

Das phänologische Grundnetz des DWD wird von ehrenamtlichen Pflanzenbeobachtern getragen. Es sind Idealisten und Naturliebhaber, die während der gesamten Vegetationsperiode die gefragten Daten der Pflanzenentwicklung notieren.

Ein Teil der Ehrenamtlichen ist für diese Aufgabe bereits beruflich prädestiniert, zum Beispiel als Landwirt, Gärtner, Biologe, Pflanzenschutzberater, Biologielehrer oder Forstbediensteter. Andere Beobachter arbeiten sich in die neue Materie ein. „Allen gemeinsam ist das Interesse am Umweltgeschehen und das Wissen um die heimische Flora“, heißt es in der Mitteilung.

Beobachter erhalten jährliche Aufwandsentschädigung

Die Beobachter werden, so wird weiter erklärt, von Mitarbeitern der Abteilung Agrarmeteorologie telefonisch und schriftlich betreut und erhalten regelmäßig das Phänologie-Journal. Eine persönliche Einweisung durch Bedienstete des DWD erfolgt nicht. Arbeitsgrundlage für die ehrenamtlichen Beobachter ist die ausführliche „Anleitung für die phänologischen Beobachter des Deutschen Wetterdienstes“, in der die Pflanzen sowohl bezüglich ihrer Biologie als auch von den Hauptanforderungen an die Umwelt, den Boden und die Kultur her beschrieben werden.

Jede Pflanze ist durch ein Habitus-Foto und jede Phase durch eine Aufnahme des jeweiligen Entwicklungsstadiums dargestellt. Diese Anleitung wird ebenso wie der „Farbatlas Obstsorten“ sowie weiteres Informationsmaterial kostenlos zur Verfügung gestellt und verbleibt beim Beobachter.

Für die Erhebung der Beobachtungsdaten erhalten die Ehrenamtler der Mitteilung zufolge eine jährliche Aufwandsentschädigung von anfänglich 250 Euro (Teilnehmer am Sofortmelderprogramm erhalten einen Aufschlag).

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„Das erklärte Ziel des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist es, lange Beobachtungsreihen fortzuführen, denn gerade die langen Beobachtungsreihen sind so aussagekräftig für die Wissenschaft“, heißt es in der Mitteilung.

Kontaktdaten für weitere Informationen:

Deutscher Wetterdienst, Phänologie, Postfach 100465, 63004 Offenbach, Telefon: (069) 80622946, E-Mail: phaenologie@dwd.de.

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