Wolfenbüttel. Neben dem Trauercafé an jedem dritten Sonntag im Monat gibt es in Wolfenbüttel nun auch einen monatlichen Spaziergang zur Trauerbewältigung.

Wenn ein Mensch stirbt, bleiben Trauernde zurück – Partner, Kinder, Freunde, manchmal Eltern. Trauer ist eine ganz natürliche Reaktion auf einen Verlust. Jeder Mensch müsse seinen eigenen Trauerweg finden, schreibt der Hospizverein Wolfenbüttel in einer Mitteilung. Trauerbegleiterinnen des Vereins könnten einen Teil dieses Trauerweges „stützend“ mitgehen.

Dank einer großzügigen Spende konnten weitere Ehrenamtliche an einem Qualifizierungskurs teilnehmen, berichtet der Hospizverein. „Damit können wir jetzt noch mehr Menschen in dieser schwierigen Lebenssituation beistehen“, freut sich Koordinatorin Tatiana Döring. „Für manche ist die Begleitung in Einzelgesprächen genau das richtige, anderen ist der Austausch in einer Gruppe wichtig.“

Den Trauerbegleiterinnen des Vereins sei bewusst: „Viele Trauernde fühlen sich besonders am Sonntag allein. Sie vermissen den geliebten Menschen dann umso mehr.“ Mit dieser Erfahrung hätten sie ihre Angebote überdacht. So wird das monatliche Trauercafé jetzt nicht mehr montags stattfinden, sondern sonntags. Und zwar an jedem dritten Sonntag im Monat, von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr, in der Martin-Luther-Gemeinde, Philosophenweg 1-3 (Buslinie 793 Richtung Linden bis Haltestelle Rubensstraße, Abfahrt Kornmarkt: 14.15 Uhr). Der nächste Termin ist am 15. Januar.

Im Gespräch oder auch schweigend

Im Trauercafé könnten sich Menschen in wohltuender Atmosphäre austauschen. Ihnen sei gemeinsam, dass sie einen geliebten Menschen verloren haben. Davon dürften sie erzählen und ihre Anliegen mit anderen Betroffenen und den zwei Trauerbegleiterinnen teilen, betont der Hospizverein. Es werde Kaffee und Tee sowie Gebäck angeboten.

Zusätzlich lädt der Hospizverein jeden ersten Sonntag im Monat unter der Überschrift „Trauer in Bewegung“ zu einem kleinen Ausflug ein. Im Gehen, so schreibt der Verein, können sich Menschen oft leichter öffnen. Sie kommen mit anderen Betroffenen und den Trauerbegleiterinnen ins Gespräch. Oder sie folgen schweigend den persönlichen Gefühlen und Gedanken. Durch die Aktivität oder den Austausch schöpfen sie neue Kraft. Der innere Horizont weitet sich wieder. Sie erfahren die Natur jetzt mit offeneren Sinnen, spüren den tragenden Boden unter ihren Füßen neu. Die aktuellen Termine des Spaziergangs werden jeweils auf der Startseite von www.hospizverein-wf.de veröffentlicht.

Weiterhin feste Trauergruppen und Einzelbegleitungen

„Wir sind gespannt, wie unsere neuen Angebote angenommen werden“, sagt Koordinatorin Tatiana Döring. „Trauern und Gehen haben viel Gemeinsames. Mal schafft man den Weg allein, mal ist man froh, jemanden an der Seite zu haben. Es gibt leichte und auch anstrengende Abschnitte, und manchmal muss man auch einen Umweg in Kauf nehmen.“

Neben all den Neuerungen werden weiterhin feste Trauergruppen und bei Bedarf auch Einzelbegleitungen angeboten. Infos unter (05331) 9004146 (während der Bürozeiten montags 16-18 Uhr, dienstags bis freitags 10-12 Uhr) oder per Mail: info@hospizverein-wf.de.