Wolfenbüttel. Auch im Landkreis Wolfenbüttel besteht die Chance, den auffälligen Wasservogel bei einem Winterspaziergang zu sichten.

Der Winter beschert uns regelmäßig Zugvögel aus dem hohen Norden, denen unsere Witterungsverhältnisse bereits mild genug sind. Darunter befinden sich viele Wasservögel – der Gänsesäger sei laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der den Vogel in einer Mitteilung als „Beobachtungstipp“ vorstellt, einer der Auffälligsten.

Der Nabu beschreibt den Gänsesäger als großen Entenvogel mit einem hakenförmigen, gezahnten Schnabel, dem er seinen Namen verdankt. Die Körperlänge bis 66 cm reiche tatsächlich an jene von einigen Gänsearten heran, er sei aber sichtbar schlanker. Die Männchen fallen durch ihr schwarz-weißes Gefieder und den dunkelroten Schnabel auf. Weibliche Gänsesäger hingegen besitzen ein überwiegend graues Gefieder, am Kopf sind sie rötlich-braun und tragen markante struppige Schopffedern. Auf ihrem Speiseplan stehen Fische bis etwa 10 cm Länge. Gerne gesellen sie sich zu Artgenossen.

Auch auf der Oker zu finden

Etwas eher Ungewöhnliches zeichnet den Gänsesäger aus, weiß Dennis Burchardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ökologischen Nabu-Station Aller/Oker (ÖNSA): „Trotz seiner Größe brütet der Gänsesäger bevorzugt in Baumhöhlen. In Deutschland liegen seine größten Brutvorkommen an der Ostsee und im Voralpenraum. Bei uns in Südostniedersachsen tritt er nur als Wintergast auf.“ Hierbei handelt es sich vor allem um Brutvögel aus Nordskandinavien und Russland.

Vor allem in den Monaten November bis März seien Gänsesäger auf größeren Still- und Fließgewässern zu finden, sogar in städtischen Parks und auf Freizeitseen. „In unseren lokalen FFH- und Vogelschutzgebieten befinden sich gute Rastbedingungen zum Beispiel am Ilkerbruchsee, den Lengeder Teichen oder auf Aller, Oker und Innerste“, verrät Burchardt. Der aktive Schutz dieser auch für viele andere Vogelarten wichtigen Gebiete spiele eine wesentliche Rolle im Artenschutz.

Gefahr für diesen Rastvogel besteht vor allem in Form von Störungen durch Freizeitaktivitäten wie Wassersport und Fischerei. „Solche Beunruhigungen erzwingen ein häufiges Auffliegen und somit unnötige Energieverluste“, berichtet Burchardt weiter.

Bei Winterspaziergängen lohne es sich, Ausschau nach den interessanten Wintergästen zu halten, versichert der Nabu am Ende seiner Mitteilung.