Wolfenbüttel. Nach zwei Jahren ist es nun wieder so weit: Am Donnerstag findet ein bundesweiter Warntag statt. Auch in Wolfenbüttel sollen die Sirenen auslösen.

Zum zweiten Mal werden am Donnerstag, 8. Dezember, 11 Uhr bundesweit die Warnkanäle im Katastrophenfall getestet. Der Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund und Ländern unter Beteiligung der Kommunen und fand erstmals am 10. September 2020 statt.

Im Landkreis und in den Kommunen ist seither nach Verwaltungsangaben einiges passiert: Neben den digitalen Kanälen, der Warn-App NINA, Radio und Fernsehen erprobt der Landkreis zum ersten Mal auch umgerüstete Warnsirenen. Von 2021 bis 2022 wurden in intensiver Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und den Gemeinden insgesamt 134 Sirenen in allen sieben Gemeinden, Samtgemeinden und der Stadt Wolfenbüttel umprogrammiert, um das Katastrophenschutz-Warnsignal auslösen zu können, heißt es in der Mitteilung.

Olaf Glaeske, Leiter der neuen Abteilung Bevölkerungsschutz im Landkreis: „Durch die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden können wir alle verfügbaren Warnsignale an diesem Tag erproben und die Einwohnerinnen und Einwohner mit allen Informationsmöglichkeiten, die uns im Katastrophenfall zur Verfügung stehen, vertrautmachen.“ Im Landkreis betreffe das unter anderem die Feuerwehrsirenen der Gemeinden. „Parallel wurde in enger Abstimmung mit der Integrierten Leitstelle Braunschweig/Peine/Wolfenbüttel die technische Voraussetzung geschaffen, dass alle Signale von dort ausgelöst werden können“, so Glaeske. Diese Signalauslösung werde am 8. Dezember erstmals erprobt. Um 11 Uhr soll das Signal zur Warnung ertönen, um 11.45 Uhr die Entwarnung.

Lautsprecherwagen im Einsatz

Zudem hat der Landkreis die Fahrzeuge der Feuerwehren in Salzdahlum (Stadt Wolfenbüttel), Klein Biewende (Samtgemeinde Elm-Asse), Beuchte (Gemeinde Schladen-Werla) und Binder (Samtgemeinde Baddeckenstedt) mit so genannten mobilen Beschallungseinrichtungen zu Lautsprecherwagen ausgerüstet, die ebenfalls von 11 bis 11.45 Uhr durch den Landkreis fahren. Es wird durchgehend die Ansage „In Deutschland findet heute der Warntag 2022 mit einer bundesweiten Probewarnung statt. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung“ wiederholt, so die Verwaltung.

Die Warn-Infrastruktur gebe das Land vor. Seit Jahren setze Niedersachsen auf ein modulares Warnsystem (MoWaS). Die Warn-App NINA sei ein Teil davon. Die App warne vor Unwettern, bei Hochwassergefahr, großen Unfällen oder gebe Infos zu den Corona-Verordnungen. Die Warnungen kämen bei entsprechender Einstellung durch den Nutzer als Push-Meldung aufs Smartphone.

Medien zur Veröffentlichung verpflichtet

In MoWaS seien aber auch sämtliche Radio- und Fernsehsender in Niedersachsen hinterlegt. Wenn eine Warnung über die Leitstellen komme, seien die Medien verpflichtet, diese zu veröffentlichen.

Erstmals in diesem Jahr soll bundesweit ein neues Warnmittel erprobt werden: Cell Broadcast. Dabei handelt es sich laut Mitteilung um eine Technik, welche die Verteilung von Warnmitteilungen an Handys in Mobilfunkzellen ermögliche. Handynutzer, die sich zu einer bestimmten Zeit im Bereich einer Funkzelle aufhalten, erhielten eine Mitteilung, die wie eine SMS aussehe. Anders als bei den Warn-Apps würden damit auch Personen erreicht, die kein Smartphone nutzten.

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Der Probealarm zum Warntag endet bundesweit um 11.45 Uhr. Sollte eine Sirene im Landkreis nicht auslösen, bittet der Bevölkerungsschutz um eine kurze Mitteilung an bevoelkerungsschutz@lk-wf.de

Weitere Informationen zum zweiten bundesweiten Warntag finden Bürgerinnen und Bürger auf einer eigens dafür eingerichteten Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Unter www.warnung-der-bevölkerung.de können unter anderem auch die Sirenensignale zur Warnung und Entwarnung angehört werden.