Lucklum. Die Americana-Band reißt das Publikum schon nach wenigen Takten mit. Es ist ein überzeugendes Konzert mit viel Tempo.

Selten, nur hin und wieder, gibt es Abende, an denen man mit offenem Mund zurückbleibt. Einen solchen Abend bot die Band Old Salt im Pferdestall in Lucklum am Samstagabend. Die ersten Töne lassen die Belgierin Lotte Remmen an der Geige und Chilene Tomás Peralta am Kontrabass erklingen. Hinzu kommt das Banjo des Amerikaners und Leadsängers Dan Wall, dann die Gitarre des Belgiers Johannes Wannyn. Wie ein Sturm, der das Publikum fortreißt, baut sich die Musik schon nach wenigen Takten auf. Gänsehaut am ganzen Körper.

Diese Energie kann die Band über den gesamten Abend halten, auch wenn die Klänge sanfter werden. Sie experimentieren, mixen Lieder aneinander. „Wir sind eine Band, die Lieder zusammenklebt. Eine Tesa-Band“, scherzt Wall.

Die Geigerin spielt sich in Ekstase

Die Musik beschreibt er als Americana mit Swedish-Polka Einflüssen, auch ein bisschen Balkan. Die Musik entführt, man fühlt sich mal wie in einem New York vergangener Tage, wie am Lagerfeuer in der Prärie oder wie in einem Pub am Hafen in Irland – während man eigentlich in Lucklum sitzt und am liebsten aufspringen würde, um wild zu tanzen.

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Meist singt Wall, mal alle. Auch ein A-capella-Lied ist dabei. Richtig zur Sache geht es, wenn die Musiker sich einander zuwenden, das Publikum kurz zu vergessen scheinen und auf ihren Instrumenten gegeneinander anspielen. Immer mehr Tempo baut sich auf. Vor allem Geigerin Lotte Remmen spielt sich immer wieder in Ekstase. Dafür gibt es viel begeisterten Beifall auch während den Liedern.

Ein Abend, der in Erinnerung bleibt

Nach zwei Zugaben, die sich das Publikum in Lucklum herbeigejubelt hat, ist das Konzert vorbei. Old Salt haben alles gegeben, bestachen durch Können, Witz und Präsenz. Sie entlassen ihr Publikum beschwingt in die Nacht. Beschwingt und ein wenig traurig. Traurig, weil der Abend vorbei ist.