Wolfenbüttel. Es ging um Solidarität mit dem gebeutelten Land und seinen Menschen. Aufgerufen hatten die Service-Clubs aus Wolfenbüttel und ein lokales Bündnis.

Ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit, ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine wollten am Samstag rund 150 Menschen bei einer Friedenskundgebung vor dem Bankhaus Seeliger in der Wolfenbütteler Innenstadt setzen. Organisiert von den Service-Clubs in Stadt und Kreis sowie dem Bündnis für Rücksicht, Vernunft und Solidarität.

Igor Piroschik, Vorsitzender des Vereins „Freie Ukraine“ Braunschweig, machte deutlich: „Wir kämpfen für unser Land, aber mit unserem Kampf verteidigen wir auch das restliche Europa.“
Igor Piroschik, Vorsitzender des Vereins „Freie Ukraine“ Braunschweig, machte deutlich: „Wir kämpfen für unser Land, aber mit unserem Kampf verteidigen wir auch das restliche Europa.“ © Funke | Erik Westermann

Unter Beifall erklärte Leonhard Pröttel (Die Grünen): Die deutsche Regierung müsse alles tun, um Russland zurück an den Tisch der Diplomatie zu zwingen. „Nur mit Diplomatie ist eine Lösung zu finden.“ Unschuldige Menschen „leiden und sterben in der Ukraine“, so Pröttel. „. Putin ist ein Faschist. Und Faschisten muss man stoppen so lange man kann.“

Jens Angermann vom „Round Table“ Wolfenbüttel/Salzgitter machte deutlich: „Wir leben in einer Zeit mit der schlimmsten aller vorstellbaren Katastrophen: Krieg. Ein Krieg, unter dem die Unschuldigen leiden. Die machtlos sind.“ Angermann sprach für die Ehrenamtlichen aus den Service-Clubs in Stadt und Kreis: für Ladies Circle, Round Table 112, Tangent Club, Old Table, Lions und Rotary Clubs.

In einer solchen Situation dürfe man nicht tatenlos bleiben. Darum sammele man Spenden. Bundesweit fast zwei Millionen Euro, vom Round Table Wolfenbüttel flossen etwa 5000 Euro. „Täglich fahren Konvois in die Krisenregion. Busse und Sattelzüge mit über 300 Tonnen Hilfsgütern.“ Mit der Kundgebung wolle man darüber hinaus ein Zeichen der Solidarität setzen. „Ein Zeichen für die Menschen, die unter dem Krieg leiden.“

Mit Flaggen, Fahnen und Plakaten zeigten die Teilnehmer ihre Solidarität mit der Ukraine.  
Mit Flaggen, Fahnen und Plakaten zeigten die Teilnehmer ihre Solidarität mit der Ukraine.   © Funke | Erik Westermann

Igor Piroschik, Vorsitzender des Vereins „Freie Ukraine Braunschweig“, machte deutlich: „Wir kämpfen für unser Land, aber mit unserem Kampf verteidigen wir auch das restliche Europa.“ Er danke allen Unterstützern: „Wir erleben eine ungeheure Welle der Hilfsbereitschaft.“ Auch Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic lobte die breite Unterstützung aus der Gesellschaft.

Der Verein „Freie Ukraine“ ist derzeit rund um die Uhr damit beschäftigt, die Solidarität in praktische Hilfe umzusetzen: Medikamente einzukaufen, Verbandsmaterial zu beschaffen oder bei der Betreuung der ankommenden Vertriebenen zu unterstützen.

Piroschik eilte gleich nach der Kundgebung weiter nach Braunschweig, wo mehrere Dutzend vor dem Krieg in der Ukraine geflohene Menschen eintrafen. „Diese Menschen brauchen auch seelischen, emotionalen Beistand“, berichtet Bernd Henn, einer der Mitbegründer des gemeinnützigen Vereins. Und Unterkünfte.

Lesen Sie mehr:

Dunja Kreiser (SPD) – Bundestagsabgeordnete für Wolfenbüttel, Salzgitter und den Nordharz – erklärte: „Die Welt ist eine andere seit dem 24. Februar.“ Niedersachsen werde zu einem Drehkreuz für Flüchtlinge in Deutschland. „Ihr Appell: Wir müssen solidarisch ein.“

Sie kündigte an, selbst Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen – und bat jedem, dem es möglich ist, das Gleiche zu tun. Dass das keine Aufgabe für Wochen ist, machte der aus Lwiw stammende Piroschik deutlich.

Die Organisatoren der Kundgebung von den Service-Clubs aus Wolfenbüttel und dem „Bündnis für Rücksicht, Vernunft und Solidarität“. Zu den Initiatoren aufseiten der Service-Clubs gehörten Doreen Püttger (Ladies Circle) Petra Sandhagen (Tangent Club), Jürgen Hunger (Lions Club WF)Tobias Jüttner (Lions Club Herzog August), Dagmar Schulze (Rotary Club SZ-WF), Franz Hüsing (Rotary Club SZ/WF/Vorharz), Stefan Hille (Old Table), Jens Angermann (Round Table).
Die Organisatoren der Kundgebung von den Service-Clubs aus Wolfenbüttel und dem „Bündnis für Rücksicht, Vernunft und Solidarität“. Zu den Initiatoren aufseiten der Service-Clubs gehörten Doreen Püttger (Ladies Circle) Petra Sandhagen (Tangent Club), Jürgen Hunger (Lions Club WF)Tobias Jüttner (Lions Club Herzog August), Dagmar Schulze (Rotary Club SZ-WF), Franz Hüsing (Rotary Club SZ/WF/Vorharz), Stefan Hille (Old Table), Jens Angermann (Round Table). © Funke | Erik Westermann

Auch wenn die meisten Ukrainer zurück in ihre Heimat wollten, sobald es die Lage erlaube. „Vergesst nicht die Ukraine, wenn die Nachrichten weniger werden und die Blumen uns zu verstehen geben, dass der Frühling vor der Tür steht.“

Jens Angermann macht klar: „Die Ukrainehilfe ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“