Wolfenbüttel. Sie gründen die Netzgesellschaft Braunschweiger Land. Alle rund 35.000 Haushalte in fast 100 Orten sollen zugreifen können.

Die Netzgesellschaft Braunschweiger Land mbH ist gegründet. Der Landkreis Wolfenbüttel, die Samt- und Einheitsgemeinden Cremlingen, Schladen-Werla, Baddeckenstedt, Elm-Asse, Oderwald und Sickte sowie die Volksbank Wolfenbüttel unterschrieben den Gesellschaftsvertrag während eines Notartermins, berichtete die Verwaltung. Die Gründung der sei der Startschuss für den nächsten Schritt zum Ausbau des schnellen Internets im gesamten Landkreis.

Mit den Samt- und Einheitsgemeinden wird der Kreis in den nächsten Jahren allen rund 35.000 Haushalten in den fast 100 Ortschaften einen Zugang zum bestehenden Breitbandnetz anbieten und so allen Einwohnerinnen und Einwohnern hohe Bandbreiten zur Verfügung stellen können, heißt es weiter. Die Gesellschaft werde wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen handeln können.

Im Jahr 2013 begonnen

„Der Landkreis Wolfenbüttel ist in punkto Breitbandausbau Vorreiter, da wir seit 2013 in die moderne und zukunftsfähige Internetversorgung investieren. Es ist wichtig, daran festzuhalten“, wird Landrätin Christiana Steinbrügge zitiert. „Mit der Gründung der Netzgesellschaft Braunschweiger Land führen wir nun gemeinsam mit den Gemeinden und der Volksbank fort, was wir 2013 begonnen haben.“ Die Gesellschaft könne schneller und flexibler agieren und dem Kreis weiter einen wichtigen Standortvorteil erhalten.

Die Netzgesellschaft hat nun die Möglichkeit, unabhängiger von aufwändigen Fördermittelprozessen und privaten Unternehmen zu arbeiten. So kann jeder Ort versorgt werden und nicht nur die, die für Anbieter rentabel erscheinen. Zudem kann es schneller vorangehen, fasst die Verwaltung zusammen.

Teil der Grundversorgung

„Eine gute Breitbandversorgung gehört heutzutage neben Strom und Wasser zur Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen – und das gilt gerade im ländlichen Raum. Die Gründung der Netzgesellschaft zeigt, dass der Landkreis und wir Kommunen dranbleiben und mit Unterstützung der Volksbank die Versorgung weiter verbessern wollen“, so Marc Lohmann, Bürgermeister der Samtgemeinde Oderwald und Sprecher der ländlichen Mitgliedskommunen im Landkreis Wolfenbüttel.

Nun muss laut Kreis noch ein Telekommunikationsdienstleister im Rahmen eines Vergabeverfahrens gefunden werden, der weitere Anteile hält und somit auch den Netzbetrieb übernimmt. Dann könne es mit der Vermarktung losgehen.

Hohe Marktdurchdringung nötig

„Sofern die Kunden sich dann für einen Vertrag mit dem Netzbetreiber entscheiden, werden die Hausanschlüsse kostenfrei hergestellt. Wir hoffen so auf eine hohe Marktdurchdringung, die für den örtlichen Ausbau zwingende Voraussetzung ist“, so Torsten Ruhe, Geschäftsführer der Netzgesellschaft. Der Ausbau in den Ortschaften setze auf das Netz des Kreises mit einem Bestand von rund 450 Kilometern Länge auf und erweitere es bis an jedes Gebäude. Bisherige Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s könnten so auf Produkte von bis zu 2,5 Gbit/s erweitert werden.